Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg hat einen Rücktritt wegen seiner Informationspolitik zu dem tödlichen Luftangriff von Kundus abgelehnt. Er werde, "auch wenn es mal stürmt, stehen bleiben", sagte der CSU-Politiker am Sonntagabend dem Fernsehsender RTL. "So bin ich erzogen und so will ich das auch handhaben."
Zuvor hatte SPD-Chef Sigmar Gabriel Guttenberg den Rücktritt nahegelegt. Der Minister müsse an sich die gleiche Messlatte anlegen lassen wie sein Vorgänger Franz Josef Jung, sagte Gabriel. Die Opposition wirft Guttenberg vor, die Öffentlichkeit über die Umstände des Luftschlags vom 4. September getäuscht zu haben. So habe die Spitze der Verteidigungsministeriums seit langem gewusst, dass das eigentliche Ziel des Angriffs eine Gruppe von Taliban gewesen sei. Trotzdem habe sie an der Darstellung festgehalten, es sei lediglich um die Zerstörung von zwei entführten Tanklastern gegangen.