Der amerikanische Showmoderator Jimmy Fallon ist nicht nur ein Multitalent, er hat auch ein treffsicheres Gespür dafür, was seine Zuschauer begeistert. So ist es kein Wunder, dass er in den letzten Tagen der Amtszeit des US-Präsidenten, die mit zahlreichen tränenreichen Abschieden gespickt ist, auf die Idee kommt, dessen Ehefrau in seine "Tonight Show" einzuladen. Denn Michelle Obama hat in ihrer Zeit als First Lady nicht nur sehr individuelle Schwerpunkte gesetzt, sondern avancierte auch zu einem großen Vorbild: für Kindererziehung, Ernährungsfragen, für das Vertrauen von Mädchen in ihre Fähigkeiten und für die schwarze Community. Fallon kam daher auf die Idee, Menschen "Danke" dafür sagen zu lassen. Natürlich hatte die ganze Sache aber einen kleinen Haken: Seine Gäste wussten nicht, dass Michelle Obama anwesend sein würde. Sie glaubten, dass ihre Dankesreden lediglich aufgezeichnet und an die Präsidentengattin weitergeleitet werden würde.
Tatsächlich aber stand Michelle Obama hinter einem Vorhang versteckt im Nachbarraum, während die Showgäste zu einem gerahmten Porträt sprachen. Ob schwarz oder weiß, Mann oder Frau, alle Redner hatten einen eigenen Grund, sich bei der First Lady zu bedanken. Alicia hatte ihre Rede komplett auswendig gelernt und schätzte besonders, dass sie sich dank Obamas Inspirationen als schwarze Frau nicht länger minderwertig fühlt. Als diese dann persönliche den Raum betritt, bricht die Rednerin sofort in Tränen aus. Zu unfassbar ist, dass sie ihrem Idol leibhaftig gegenüber steht.
Für Jimmy Fallon interessiert sich niemand
Die weiteren Gäste reagieren ähnlich ungläubig. Michelle Obama nimmt sie in den Arm, wechselt persönliche Worte mit ihnen und bedankt sich ihrerseits für die freundlichen und herzlichen Äußerungen. Die Emotionen sind so authentisch, dass dem Betrachter binnen Sekunden selbst das Wasser in den Augen steht.
Dass Jimmy Fallon da nicht mithalten kann, trifft den beliebten Moderator ein wenig in seiner Eitelkeit. Doch die Zahl der Zuschauer dürfte ihn darüber hinwegtrösten: Allein das Facebook-Video haben sich schon fast sechs Millionen Menschen angesehen.