278 Tage sind es noch bis zur Wahl des neuen (oder alten) US-Präsidenten. Welcher demokratische Kandidat gegen Amtsinhaber Donald Trump antreten wird, ist noch vollkommen unklar. Vor der Entscheidung stehen noch die Vorwahlen und die Nominierungsparteitage an. Auf Letzterem bestimmten die Parteien nicht nur ihren Präsidentschaftskandidaten, sondern auch den Kandidaten für das Amt des Vizepräsidenten.
Michelle Obama als Vizepräsidentin?
Der demokratische Präsidentschaftsbewerber Joe Biden sorgte nun auf einer Wahlkampfveranstaltung im US-Bundesstaat Iowa mit einem Vorschlag für den Stellvertreterposten für Aufsehen.
Von einem Besucher auf ein mögliches Engagement Obamas in seinem Team angesprochen, brachte der 77-Jährige nicht etwa Ex-Präsident Barack ins Spiel, sondern dessen Ehefrau: "Ich möchte sicherlich, dass Michelle die Vizepräsidentin wird", sagte er. Das Magazin "The Hill" veröffentlichte die Szene im Video.
Eine Rückkehr der ehemaligen First Lady ins Weiße Haus? Fraglos gilt die 56-Jährige in den USA als beliebt, sie selbst hat jedoch in der Vergangenheit jegliche Ambitionen auf ein öffentliches Amt zurückgewiesen.

So ist denn auch unklar, ob Bidens Vorstoß wirklich ernst gemeint war. In der Vergangenheit sagte der Präsidentschaftsbewerber Medienberichten zufolge zu einem ähnlichen in einer Talkshow geäußerten Gedankenspiel: "Ich meine es nicht ernst, Michelle. Ich meine es nicht ernst." Auch das Portal "The Root", das sich vorwiegend an Afroamerikaner richtet bezeichnet den Vorstoß als "Wunschdenken" Bidens – der damit versuchen könnte, seine Popularität zu steigern. Auch Twitternutzer spotteten, es handle sich um einen verzweifelten Versuch Bidens, seine Wahlkampagne zu retten.
Biden gilt zwar als aussichtsreicher Kandidat, vor allem im Süden, bei älteren Wählern, Schwarzen und Arbeitern ist er beliebt. Allerdings haben anderen Kandidaten deutlich mehr Geld und Energie als der 77-Jährige, der im Falle eines Wahlsiegs wie Konkurrent Bernie Sanders der älteste US-Präsident der Geschichte wäre.
Quellen: "The Hill", "The Root", Nachrichtenagentur DPA