
Im Gedenken an Alexej Nawalny
Nawalny macht sich mit Mitarbeitern und Anwälten auf den Weg zur Zentralen Wahlkommission in Moskau. Das Bild vom entschlossenen Politiker, der vor nichts Angst zu haben scheint, geht um die Welt. Es endet wie erwartet: Die Kommission lässt ihn nicht zur Präsidentschaftswahl zu. "Wir werden keine ehrlichen Wahlen haben, weil Putin zu viel Angst vor mir hat", folgert er. Sein Name kommt nicht einmal in Umfragen vor. Gleichzeitig bemüht sich das russische Staatsfernsehen nach Kräften, Nawalny als Betrüger und Verbrecher darzustellen. Die Propaganda hat damit Erfolg: Nach seiner Vergiftung glaubten in einer Umfrage etwa 30 Prozent der Befragten nicht daran. Sie hielten den Anschlag für eine Inszenierung. 19 Prozent erklärten, westliche Geheimdienste seien schuld. Und nur 15 Prozent sagten, dass das Regime versuchte, einen politischen Gegner auszuschalten
© Evgeny Feldman