Poesie müsse Gefühle wecken, das hatte Artjom immer gesagt. Ganz egal, welche. Deshalb provozierte er gern: Negative Gefühle seien ja auch Gefühle, erklärte er. Damals dachte er noch, sein Land würde ein Gedicht aushalten, auch wenn dessen Verse schmerzen. Aber Russland hält nichts mehr aus, und so sitzt Artjom wegen der Zeilen im Gefängnis.
Sieben Jahre lautete das Urteil. Sieben Jahre für ein Gedicht.