Angesichts der jüngsten anti-amerikanischen Proteste hat das US-Außenministerium am Samstag alle nicht unbedingt benötigten Botschaftsmitarbeiter und deren Familien in Tunesien und Sudan aufgefordert, die beiden Länder zu verlassen. An alle anderen US-Bürger erging eine Reisewarnung für die Region.
Bei Übergriffen auf die US-Botschaft in Tunesien wurden am Samstag vier Menschen getötet. Die Polizei war gegen Hunderte von Demonstranten vorgegangen, die Fenster des Gebäude einschlugen und die Sicherheitskräfte mit Steinen und Brandsätzen bewarf. Ein Reuters-Reporter wurde Zeuge, wie die Polizei das Feuer auf Kundgebungsteilnehmer eröffnete.
Mob stürmte deutsche Botschaft im Sudan
In der sudanesischen Hauptstadt Khartum hatte ein aufgebrachter Mob die deutsche Botschaft gestürmt. Danach richtete sich die Wut der Randalierer gegen die Vertretungen der USA und Großbritanniens. Die Pläne der USA, zur Sicherung ihrer Botschaft zusätzliche Marineinfanteristen einzufliegen, wurde vom Sudan abgelehnt.
Auslöser der Proteste und Übergriffe war ein im Internet veröffentlichter Film, in dem der Religionsbegründer Mohammed als blutrünstiger Kinderschänder und Homosexueller dargestellt wird.