Nairobi Fast 500 Tote in Kenia

Die Konflikte in Kenia haben mehr Menschenleben gefordert als bisher angenommen. 486 Tote haben die Behörden nun gezählt. Weiterhin meldet die Organisation "Urgent Action Fund-Africa" zahlreiche Vergewaltigungsopfer.

Die Zahl der bei den Unruhen in Kenia getöteten Menschen ist wesentlich höher als zunächst angenommen. Bei den Gewalttaten nach den umstrittenen Präsidentenwahlen wurden mindestens 486 Menschen getötet, teilte ein Polizeisprecher mit. Bisher waren die Behörden von rund 350 Toten ausgegangen. Für den folgenden Tag hat die Opposition trotz Kundgebungsverbots zu einem "Marsch der Millionen" aufgerufen. Die ursprünglich für den vergangenen Donnerstag geplante Demonstration war verschoben worden, nachdem ein massives Polizeiaufgebot den Marsch in die Innenstadt mit Wasserwerfern und Tränengas verhindert hatte.

Ein Sprecher des Roten Kreuzes sagte dem britischen Rundfunksender BBC, in der westkenianischen Stadt Kisumu hätten die Behörden offensichtlich falsche Zahlen über die Todesopfer gemacht. Während offiziell von 43 Toten die Rede gewesen sei, hätten Mitarbeiter des Roten Kreuzes in einer einzigen Leichenhalle mehr als 80 Opfer der Unruhen gefunden.

Krisenzentren für Vergewaltigungsopfer

Ärzte in Nairobi berichteten unterdessen von zahlreichen Vergewaltigungen während der Unruhen. Die Klinik für Opfer sexueller Gewalt in Nairobi könne keine Patientinnen mehr aufnehmen, in Slums und Notaufnahmelagern wurden Krisenzentren zur Versorgung von vergewaltigten Frauen und Mädchen eingerichtet, teilte Vicky Karimi von der Organisation Urgent Action Fund-Africa mit.

DPA
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