Bei Straßenschlachten zwischen protestantischen und katholischen Demonstranten sind in der Nacht zum Freitag in der nordirischen Hauptstadt Belfast erneut 20 Sicherheitskräfte verletzt worden. Im Stadtteil Ardoyne warfen rund 350 protestantische und katholische Jugendliche in der Nacht zum Freitag Steine sowie Benzin- und Säurebomben auf die Polizisten, die versuchten, die verfeindeten Demonstranten auseinander zu halten. Zahlreiche Autos wurden in Brand gesteckt. Die Polizei setzte Gummigeschosse ein. Mehrere Demonstranten wurden festgenommen.
Es war bereits die zweite mit Nacht in Folge, in der Belfast von schweren Unruhen erschüttert wurde. Schon in der Nacht zum Donnerstag waren 48 Sicherheitskräfte verletzt worden.
Am Donnerstag hatten zunächst vier Männer den Parkplatz einer katholischen Schule überfallen, dort 17 geparkte Autos zertrümmert und damit die Spannungen erheblich verschärft. Die Schule befindet sich in der Nähe der katholischen Schule zum Heiligen Kreuz, die schon seit dem Sommer ein Zentrum von probritisch-protestantischer Gewalt gegen republikanische Katholiken geworden ist. Die Schule blieb am Donnerstag aus Sicherheitsgründen geschlossen. Am Donnerstagnachmittag wurde dann auch eine zweite katholische Schule in Ardoyne angegriffen.