Parteiinterne Vorwahlen der Republikaner Unbekannter "Tea Party"-Kandidat gewinnt in Alaska

Das republikanische Establishment ist geschockt: Eigentlich galt die Aufstellung der amtierenden Senatorin Lisa Murkowski als gesetzt. Doch nun wird ein politisches Greenhorn ins Rennen geschickt: Die erzkonservative Basisbewegung "Tea Party" konnte ihren Kandidaten durchsetzen.

Die erzkonservative Basisbewegung der "Tea Party" in den USA hat bei parteiinternen Vorwahlen der Republikaner erneut einen Sieg errungen. Nach einem einwöchigen Auszählungskrimi gestand die amtierende Senatorin Lisa Murkowski aus Alaska am Dienstag (Ortszeit) ihre Niederlage gegen einen von der "Tea Party" unterstützten Außenseiterkandidaten ein. Der politisch bislang völlig unbekannte Anwalt Joe Miller hatte auch die Unterstützung der früheren Alaska-Gouverneurin Sarah Palin, die als eine der Wortführerinnen der "Tea Party" gilt. Da Alaska eine republikanische Hochburg ist, gilt Millers Wahl in den US-Senat im November als sicher.

Die seit acht Jahren amtierende Senatorin Murkowski war als große Favoritin in die parteiinterne Kandidatenaufstellung gegangen. Die Vorwahl hatte bereits am Dienstag vergangener Woche stattgefunden, wegen des knappen Ergebnisses wurde aber lange ausgezählt. Millers Vorsprung lag bei rund 1600 Stimmen. Ultrakonservative Außenseiterkandidaten mit Unterstützung der "Tea Party" haben bereits in mehreren US-Bundesstaaten die Kandidaten des Partei-Establishments für die Senatswahl verdrängt, so etwa in Nevada, Kentucky, Utah und Colorado.

AFP
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