Propaganda Irakisches TV zeigt Saddam auf Bagdads Straßen

Das irakische Staatsfernsehen hat Bilder veröffentlicht, die den irakischen Staatspräsidenten Saddam Hussein umringt von Bewohnern der Hauptstadt zeigen.

Das irakische Staatsfernsehen hat am Freitag Bilder veröffentlicht, die dem Bericht zufolge den irakischen Staatspräsidenten Saddam Hussein umringt von Bewohnern der Hauptstadt Bagdad zeigen.

Die Authentizität des Films konnte zunächst nicht überprüft werden. Kurz zuvor hatte das Fernsehen eine Durchhalte-Rede Saddams an sein Volk ausgestrahlt. Auch hierbei war der Zeitpunkt der Aufnahme nicht eindeutig zu überprüfen. In den USA wurden die Fernsehbilder damit kommentiert, es sei für den Ausgang des Krieges unwesentlich, ob Saddam wirklich noch lebe. Die Echtheit der Aufnahmen werde überprüft, sagte Präsidentensprecher Ari Fleischer.

Volk jubelt Saddam zu

Das Fernsehen zeigte einen lächelnden Saddam, der vor von Bomben zerstörten Häusern stand. Im Hintergrund waren schwarze Rauchsäulen brennender Ölgräben zu sehen. Anhänger Saddams, der in eine Militäruniform gekleidet war, küssten ihn auf die Wange und die Hände. Während Saddam ein Kind hochhielt, fragten die sich um ihn drängenden Menschen, wie es ihm gehe. "Möge Gott dich beschützen, Präsident", sagte ein Iraker in dem Filmbericht.

Ähnliche Begegnungen mit dem Volk hatte Saddam bereits während des Golf-Kriegs von 1991 gesucht. Seit rund zwei Jahren soll der Präsident in der Öffentlichkeit jedoch nicht mehr erschienen sein. Die USA hatten kurz nach Kriegsbeginn bereits spekuliert, Saddam sei durch die ersten Bombardements auf Bagdad möglicherweise verletzt oder sogar getötet worden.

Saddam ruft zum Widerstand auf

Zuvor hatte das Fernsehen eine Videoaufzeichnung gezeigt, in der Saddam in Militäruniform erschien. In seiner Durchhalte-Rede erinnerte Saddam an den Abschuss eines Apache-Hubschraubers am 24. März, was als indirekter Beweis dafür gelten könnte, dass Saddam tatsächlich die Bombardements der ersten Kriegstage überlebt hat. Saddam rief in dieser Rede die Iraker auf, dem Feind mit aller Kraft entgegen zu treten. Der Sieg werde schließlich den Irakern gehören, sagte er.

Ob Saddam noch lebe oder nicht, ob er gefunden werde oder nicht, das spiele für den Ausgang des Irak-Kriegs keine große Rolle, erklärten Fleischer und ebenso sinngemäß die Sprecherin im Verteidigungsministerium, Victoria Clarke. Wenn Saddam "entweder tot oder lebendig" gefunden werde, sei dies sicherlich hilfreich, sagte Fleischer. Die Definition des Sieges von US-Präsident George W. Bush laute jedoch, Ablösung des irakischen Regimes und Beseitigung der Massenvernichtungswaffen, erklärte Fleischer. Den Besitz solcher Waffen bestreitet der Irak allerdings.