Proteste im Iran Opposition festgenommen

Die Lage im Iran spitzt sich angesichts der anhaltenden Oppositionsproteste weiter zu. Die Polizei nahm sieben prominente Regierungsgegner fest.

Die Lage im Iran spitzt sich angesichts der anhaltenden Oppositionsproteste weiter zu. Die Polizei nahm sieben prominente Regierungsgegner fest. Der staatliche Sender Press TV berichtete unter Berufung auf den Nationalen Sicherheitsrat, dass bei den schweren Zusammenstößen vom Sonntag mindestens acht Menschen getötet worden seien. Mindestens 300 Menschen wurden festgenommen. Die USA, die EU und auch Deutschland kritisierten den Einsatz der Sicherheitskräfte scharf.

Die Polizei hatte nach den blutigsten Zusammenstößen seit der Präsidentschaftswahl vom Juni bislang von fünf Toten gesprochen. Unter den Opfern ist nach Angaben der Regimegegner auch ein Neffe von Oppositionsführer Mir Hossein Mussawi, Ali Mussawi. Er sei im Krankenhaus Schussverletzungen erlegen. Die Polizei erklärte, sie habe keine Schusswaffen eingesetzt. Laut Angaben der Regimegegner führten die Sicherheitskräfte am Montag Razzien in zahlreichen Büros der Opposition durch. Laut der Website Parlemannews wurden dabei drei ranghohe Mitarbeiter Mussawis festgenommen, darunter auch sein wichtigster Berater, Ali Resa Beheschti.

Der frühere Außenminister Ebrahim Jasdi und der Menschenrechtsaktivist Emad Baghi wurden laut der reformorientierten Website Rah-e-Sabs bereits am Sonntag festgenommen. Jasdi leitet die Freiheitsbewegung des Irans - eine verbotene, aber tolerierte Oppositionspartei.

Der Oppositionspolitiker Mahdi Karrubi verurteilte die Gewalt scharf. Er fragte in einer Erklärung, wie die Regierung ausgerechnet am höchsten schiitischen Feiertag, dem Aschura-Fest, das Blut des eigenen Volkes vergießen konnte. Sogar das Schah-Regime habe diesen heiligen Tag respektiert. Karrubi war neben Mussawi bei der umstrittenen Präsidentenwahl gegen Amtsinhaber Mahmud Ahmadinedschad angetreten.

APD
Ali Akbar Dareini/APD