Putsch in Niger Rauch über dem Präsidentenpalast

In dem westafrikanischen Land Niger hat sich am Donnerstag ein Putschversuch ereignet.

In dem westafrikanischen Land Niger hat sich am Donnerstag ein Putschversuch ereignet.

In der Hauptstadt Niamey waren Schüsse zu hören. Über dem Präsidentenpalast stieg Rauch auf. Ein Geheimdienstmitarbeiter sprach von einem Putschversuch. Die Präsidentengarde sei dabei, den Staatsstreich niederzuschlagen.

Gegen Mittag waren Gefechte mit Maschinengewehren und schweren Waffen ausgebrochen. Soldaten sperrten Straßen, auch die zum Büro des Ministerpräsidenten. In ein Krankenhaus der Hauptstadt wurden später fünf verwundete Soldaten eingeliefert.

In dem Land sind die politischen Spannungen gewachsen, seit Präsident Mamadou Tandja im vergangenen Jahr seine Machtbefugnisse ausgebaut hat. Er löste das Parlament auf und arrangierte eine Verfassungsreform, um nach Ablauf seiner zweiten fünfjährigen Amtszeit im Dezember 2009 an der Spitze des Staates bleiben zu können. Das Verfassungsgericht hatte ein von Tandja dazu veranstaltetes Referendum für illegal erklärt. Daraufhin löste er das Gericht auf und besetzte es mit seinen Vertrauten.

Sein Vorgehen ist bei direkten Nachbarländern und der internationalen Gemeinschaft auf scharfe Kritik gestoßen.

Niger ist reich an Uran und anderen Bodenschätzen. An deren Ausbeutung sind internationale Firmen wie Frankreichs Areva und Kanadas Cameco beteiligt.

Reuters
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