Video
Ecowas unternimmt erneuten Vermittlungsversuch im Niger
STORY: Die westafrikanische Staatengemeinschaft Ecowas hat am Samstag einen neuen Vermittlungsversuch in Niger unternommen. Eine Delegation einschließlich des Ecowas-Präsidenten Omar Touray flog in die Hauptstadt Niamey und führte dort Gesprächen mit der Militärjunta und dem gestürzten und festgesetzten Präsidenten Mohamed Bazoum, für dessen Wiedereinsetzung die Ecowas kämpft. Führende Putschisten haben zuletzt mitgeteilt, einen nationalen Dialog über einen möglichen Übergang zur Demokratie einleiten zu wollen. Dieser werde nicht länger als drei Jahre dauern, so der selbsterklärte neue Machthaber Abdourahmane Tiani in einer TV-Rede. Weder die Putschisten noch das nigrische Volk wollten einen Krieg und seien offen für einen Dialog. Tausende Menschen in Niger zeigten sich am Wochenende solidarisch mit den Plänen der Junta. Deren Anhänger, vor allem junge Männer, versammelten sich am Samstag in einem Stadion in der nigrischen Hauptstadt. Viele gaben an, sich als Freiwillige zur Verfügung zu stellen, sollte Niger etwa von Truppen der Ecowas-Staaten angegriffen werden. Die Ecowas ist nach eigenen Angaben zu einem militärischen Eingreifen im Niger bereit, wenn der Befehl dazu erteilt wird. Unterdessen haben die USA einen neuen Botschafter nach Niger entsandt. Dessen "diplomatischer Schwerpunkt wird darin bestehen, sich für eine diplomatische Lösung einzusetzen, die die verfassungsmäßige Ordnung bewahrt", erklärte das US-Außenministerium am Samstag.