Gaddafi-Sohn Saadi Weiterreise in nigrische Hauptstadt Niamey

In einem Militärflugzeug wurde der Sohn des libyschen Machthabers in die Hauptstadt von Niger gebracht. Hier befindet er sich in Obhut nigrischer Sicherheitskräfte.

Nach seiner Flucht in den Norden des Niger ist ein Sohn des langjährigen libyschen Machthabers Muammar al Gaddafi in die Hauptstadt Niamey weitergereist. Örtlichen Behördenvertretern zufolge wurde er am Dienstagabend an Bord eines Militärflugzeugs von Agadez nach Niamey gebracht. Dort sei er "in guter Obhut" der nigrischen Sicherheitskräfte, erfuhr die Nachrichtenagentur AFP aus Regierungskreisen. Die US-Regierung hatte zuvor seine Bewachung in Agadez mit einer Art Hausarrest verglichen. Die nigrischen Behörden stellten aber klar, dass es sich nicht um einen "Arrest" handele, sondern um eine "Bewachung".

Saadi Gaddafi hatte sich am Sonntag gemeinsam mit acht weiteren Vertrauten seines Vaters in den Niger abgesetzt. Der 38-Jährige hatte in seiner Heimat eine Elite-Einheit der Armee befehligt, nachdem er in Italien erfolglos versucht hatte, eine Karriere als Fußballprofi zu starten.

In den Niger sind bisher 32 ranghohe Vertraute des langjährigen libyschen Machthabers geflohen. Das westafrikanische Land hat den Nationalen Übergangsrat der Gaddafi-Gegner offiziell anerkannt und zugesagt, bei Einleitung von Verfahren gegen die Flüchtigen seine Verpflichtungen gegenüber der internationalen Justiz einzuhalten.

AFP
kgi/AFP