In Griechenland ist am Morgen das mit Spannung erwartete Referendum über die Reform-Vorschläge der internationalen Geldgeber angelaufen. Knapp zehn Millionen Bürger des Eurostaats sollen entscheiden, ob sie im Gegenzug für die Fortsetzung des Hilfsprogramms die Spar- und Reformauflagen der Europäischen Kommission, der Europäischen Zentralbank und des Internationalen Währungsfonds annehmen.
Vielen Griechen gilt das Referendum als Abstimmung über den Verbleib in der Eurozone. Die linksgeführte Regierung von Ministerpräsident Alexis Tsipras hat dazu aufgerufen, mit "Nein" zu stimmen, um das Sparpaket abzulehnen und will damit gestärkt in die Verhandlungen mit den Geldgebern zurückzukehren. Sollte eine Mehrheit für "Ja" stimmen, gilt ein Rücktritt Tsipras als so gut wie sicher.
Erste Ergebnisse gegen 20 Uhr erwartet
Nach Umfragen wird ein sehr knappes Ergebnis erwartet. Völlig unklar ist, was nach der Abstimmung passieren wird. Das zur Abstimmung stehende Hilfspaket, zu dem diese Bedingungen gehören, ist am 30. Juni ausgelaufen und damit überholt.
Die Wahllokale sind seit 6 Uhr geöffnet und schließen um 18.00 Uhr MESZ. Zwei bis vier Stunden später dürften aussagekräftige Ergebnisse vorliegen, wie das Presseamt der Regierung mitteilte.