Indiens größte Oppositionspartei BJP ist mit ihrem Premierministerkandidaten Narendra Modi auf dem Weg zu einem klaren Wahlsieg. Erste offizielle Ergebnisse zeigen, dass die hindu-nationalistische Bharatiya Janata Party (BJP) in 257 von 490 teilweise ausgezählten Wahlkreisen klar vorne liegt. Die bislang regierende Kongresspartei hingegen führte nur in 45 Wahlkreisen. Die BJP schickte sich sogar an, mit ihren Bündnispartnern die Marke von 272 Mandaten zu knacken. Damit hätte die Koalition bei der größten demokratischen Abstimmung der Welt eine absolute Mehrheit im indischen Unterhaus in Neu Delhi.
Kopf-an-Kopf-Rennen im Traditionswahlkreis
BJP-Spitzenkandidat Narendra Modi führte in beiden Wahlkreisen, in denen er antrat - sowohl in Vadodara in seinem Heimatstaat Gujarat als auch in der heiligen Tempelstadt Varanasi.
"Es sieht düster aus", sagte hingegen Kongressparteisprecher Abhishek Manu Singhvi dem TV-Sender NDTV. Ein weiterer Parteisprecher hat das Ergebnis sogar schon angenommen. "Wir akzeptieren die Niederlage. Wir sind bereit, in die Opposition zu gehen", sagte Rajeev Shukla vor Journalisten in Neu Delhi.
Ein besonders schmerzlicher Schlag droht der bisherigen Regierungspartei im Wahlkreis Amethi. Dort trat Rahul Gandhi an, Spross der einflussreichen Nehru-Gandhi-Familie und inoffizieller Spitzenkandidat der Kongresspartei. Der Wahlkreis wird seit Generationen von der Familie gehalten. Gandhi lieferte sich dort ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit der BJP-Kandidatin.
Wahlbeteiligung auf Rekordhoch
Mehr als eine halbe Milliarde Menschen hatte ihre Stimme mithilfe von elektronischen Wahlmaschinen abgegeben. Die 1,8 Millionen Maschinen wurden in 989 Zentren gebracht und dort nach und nach geöffnet. "Man muss nur einen Knopf drücken, um das Ergebnis jeder Maschine zu erhalten und dann werden die Ergebnisse zusammengetragen", sagte Rajesh Malhotra von der Wahlkommission.
Die Wahlbeteiligung lag mit 66 Prozent so hoch wie nie zuvor in Indien. Insgesamt hatte sich die Abstimmung #link;http://www.stern.de/politik/ausland/rekord-abstimmung-inder-waehlen-fuenf-wochen-lang-ihr-parlament-2101793.html;über fünf Wochen hingezogen#, damit Wahlhelfer die gigantische Abstimmung organisieren und Sicherheitskräfte die Wahllokale bewachen konnten. Angetreten waren 8251 Kandidaten, darunter 668 Frauen und fünf Transsexuelle.