Staatsbesuch Schröder dringt in Ankara auf Reformen

Bundeskanzler Schröder beginnt heute seinen Staatsbesuch in der Türkei. Im Mittelpunkt der Gespräche wird die Forderung nach deutlichen Fortschritte bei Menschenrechten und der Religionsfreiheit stehen.

Bundeskanzler Gerhard Schröder beginnt heute seine offiziellen Gespräche in der Türkei. Im Mittelpunkt des Treffens mit Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan in Ankara stehen die für den 3. Oktober geplanten Verhandlungen über einen EU- Beitritt des Landes. Der Kanzler will die Türkei dabei zur Fortsetzung des Reformkurses ermuntern und sich auch für mehr Rechte von Minderheiten und Religionsgemeinschaften einsetzen. Schröder und Erdogan waren bereits am Dienstagabend zu einem Essen zusammengekommen.

Für rasche Annäherung des Balkans

Der Kanzler hatte zuvor am Dienstag Bosnien-Herzegowina besucht. Bei seinen Gesprächen mit der bosnischen Führung in Sarajevo sprach er sich für eine rasche Annäherung des Balkan-Staates an die EU aus. So sollten Verhandlungen über ein Stabilisierungs- und Assoziierungsabkommen aufgenommen werden, sagte Schröder. Er bot der bosnischen Regierung Hilfe von deutschen Experten bei der Ausarbeitung einer neuen Verfassung und bei Wirtschaftsreformen an.

Am Mittwoch wird Schröder nach einem Treffen mit dem türkischen Staatspräsidenten Ahmet Necdet Sezer in Ankara nach Istanbul weiter reisen. Dort trifft er den ökumenischen Patriarchen Bartholomäus I., das symbolische Oberhaupt der orthodoxen Christen in aller Welt. Außerdem erhält der Kanzler die Ehrendoktorwürde der juristischen Fakultät der Marmara-Universität. Zum Abschluss des Besuchs eröffnen der Kanzler und Ministerpräsident Erdogan den ersten deutschen- türkischen Wirtschaftskongress.

DPA
DPA