Viele junge Menschen in Südkorea leben sozial isoliert. Das hat ein Bericht des südkoreanischen Ministeriums für Gleichstellung und Familie von letzter Woche ergeben. Deshalb will das Ministerium nun mit einer monatlichen Zahlung, die Teil des Jugendwohlfahrtsgesetzes ist, dafür sorgen, dass Betroffene zumindest finanziell mehr Möglichkeiten haben, etwas außerhalb der eigenen vier Wände zu unternehmen. Außerdem solle damit die "emotionale Stabilität" und eine "gesunde Entwicklung" der jungen Menschen unterstützt werden, berichtet "CNN".
Bis zu 650.000 Südkoreanische Won im Monat sollen junge Menschen zwischen neun und 24 Jahren bekommen, was etwa 495 US-Dollar entspricht. Dafür müssen sie sich bei einem Wohlfahrtszentrum bewerben und nachweisen, dass sie über weniger finanzielle Mittel als das Durchschnittseinkommen in Südkorea verfügen.
Etwa 350.000 Südkoreaner:innen leben sozial isoliert
Laut dem Koreanischen Institut für Gesundheit und soziale Angelegenheiten sollen in Südkorea etwa 350.000 Menschen zwischen 19 und 39 Jahren in Einsamkeit und sozialer Isolation leben. Einige würden nur noch für Einkäufe das Haus verlassen. Oft würde die Isolation bereits im Jugendalter beginnen, häufig als eine Reaktion auf gesundheitliche oder finanzielle Probleme oder eine komplizierte familiäre Situation. In Japan ist das Phänomen der jungen Menschen, die sich abschotten, bereits seit Jahrzehnten als "hikikomori" (etwa "sich zurückziehen") bekannt. Laut einer Studie der japanischen Regierung von November letzten Jahres soll vor allem die Corona-Pandemie diese Isolation noch verstärkt haben.
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Quellen: CNN I, CNN II, The Guardian