Drohgebärden Trump schließt Militäreinsatz wegen Panamakanals und Grönland nicht aus

Donald Trump möchte, dass Grönland der 51. US-Bundesstaat wird und auch der Panamakanal den USA gehört
Donald Trump möchte, dass Grönland der 51. US-Bundesstaat wird und auch der Panamakanal den USA gehört
© Evan Vucci / AP / DPA
Donald Trump schielt schon länger auf Grönland und den Panamakanal. Jetzt äußert er sich konkreter zu den Territorien – und geht dann noch zwei Schritte weiter.

Der designierte US-Präsident Donald Trump schließt US-Militäreinsätze bei seinen Expansionsplänen hinsichtlich des Panamakanals und Grönlands nicht aus. Auf die Frage eines Journalisten, ob er der Welt versichern könnte, keinen militärischen oder wirtschaftlichen Zwang anzuwenden, sagte Trump: "Ich kann mich nicht darauf festlegen." Es könne sein, dass man "etwas tun müsse". Trump sprach bei einer Pressekonferenz in seinem Anwesen Mar-a-Lago im US-Bundesstaat Florida.

Trump hatte zuvor die Durchfahrtgebühren am Panamakanal als "höchst ungerecht" bezeichnet. Er forderte, die Kontrolle der Wasserstraße an die USA zurückzugeben, falls diese nicht fair behandelt würden.

Der Kanal – eine der wichtigsten Handelsrouten der Welt – wurde im frühen 20. Jahrhundert von den USA gebaut und lange kontrolliert, bevor die Verwaltung schrittweise an Panama überging. "Der Panamakanal ist lebenswichtig für unser Land. Er wird von China betrieben", beklagte Trump in Mar-a-Lago.

Donald Trump droht Grönland und will Golf von Mexiko umbenennen

Auch an der zu Dänemark gehörenden Insel Grönland hatte Trump mehrfach Interesse geäußert. Im Dezember ließ er wissen: "Im Interesse der nationalen Sicherheit und der Freiheit in der Welt sind die USA der Ansicht, dass der Besitz und die Kontrolle von Grönland eine absolute Notwendigkeit sind."

Aktuell besucht Trumps Sohn Donald Trump Jr. die Insel – offiziell ist die Reise privater Natur. Trump behauptete nun bei der Pressekonferenz, dass man nicht einmal wisse, ob Dänemark überhaupt einen Rechtsanspruch auf Grönland habe. "Aber wenn ja, sollten sie ihn aufgeben, denn wir brauchen (Grönland) für die nationale Sicherheit."

Zusätzlich befand Trump, dass der Golf von Mexiko künftig "Golf von Amerika" heißen sollte. Der von ihm vorgeschlagene Name habe "einen wunderschönen Klang". Der Name des Meerbusens an der Südküste der USA ist seit dem 16. Jahrhundert gebräuchlich. Das Gewässer grenzt nicht nur an die US-Bundesstaaten Texas, Louisiana, Mississippi, Alabama und Florida, sondern auch an Mexiko und Kuba. Eine Umbenennung würde also diplomatische Verhandlungen mit diesen Staaten erfordern, und außerdem bedeutende Anpassungen in Kartenwerken, internationalen Verträgen und wissenschaftlichen Dokumenten nach sich ziehen.

Es ist nicht das erste Mal, dass Trump eine Namensänderung vorschlägt. Bereits zuvor hatte er angeregt, Nordamerikas höchsten Berg – Denali – wieder in Mount McKinley umzubenennen. Der Berg wurde unter Trumps Vorgänger, dem Demokraten Barack Obama, auf Wunsch des Bundesstaates Alaska nach jahrelangem Streit offiziell umbenannt.

Trump droht Kanada

Zusätzlich drohte Trump Kanada mit Blick mit "wirtschaftlicher Gewalt". Trump liebäugelt damit, Kanada zum 51. US-Bundesstaat zu machen. Bei einer Fusion "gäbe es keine Zölle, die Steuern würden deutlich sinken und sie wären vollständig sicher vor der Bedrohung durch russische und chinesische Schiffe, die sie ständig umgeben", schrieb Trump in seinem Onlinedienst Truth Social.

"Kanada und die Vereinigten Staaten, das wäre wirklich etwas", sagte Trump. "Man würde diese künstlich gezogene Linie loswerden und sich anschauen, wie das aussieht. Und es wäre auch viel besser für die nationale Sicherheit."

Trump hatte Ende November angekündigt, Importe aus Kanada mit einem Zollsatz von 25 Prozent zu belegen. Nach einem Treffen mit Trudeau in seinem Privatanwesen in Florida spottete der Rechtspopulist, er habegemeinsam mit einem Gouverneur zu Abend gegessen. "Gouverneur" ist in den USA die Amtsbezeichnung für die Regierungschefs der einzelnen Bundesstaaten. Der Sender Fox News berichtete, Trump habe dem kanadischen Regierungschef gesagt, sein Land solle 51. US-Bundesstaat werden, wenn es die erhöhten Zölle nicht verkraften könne.

Hinweis: Dieser Beitrag wurde aktualisiert.

AFP · DPA
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