Trotz Corona Trump will in Kürze "enorme" Wahlkampfveranstaltungen abhalten

Trotz Corona: Trump will "enorme" Wahlkampfveranstaltungen abhalten
Mit Blick auf die Präsidentschaftswahlen im November will US-Präsident Donald Trump möglichst bald wieder vor Live-Publikum auftreten
© Alex Brandon / Picture Alliance
Monate sind vergangen, ohne dass Donald Trump sich von seiner Anhängerschaft live feiern lassen konnte. Jetzt will er wieder auf die große Bühne und feilt an "enormen" Wahlkampfveranstaltungen – wohl auch, weil er einiges gut zu machen hat. 

Die Zeit sitzt ihm im Nacken: Schon innerhalb der nächsten zwei Wochen will Donald Trump wieder bei großen Wahlkampfveranstaltungen auftreten. Das ließ der US-Präsident am Montag über sein Kampagnenteam mitteilen, ohne Details zu den geplanten Veranstaltungen zu nennen. Seit März hatte Trump wegen des Coronavirus auf Großauftritte vor seiner Anhängerschaft verzichtet. Dabei sind die eins der Markenzeichen seiner Wahlkämpfe wie auch seiner Präsidentschaft.

Corona-Zahlen in den USA nehmen ab

Trump sei ebenso wie die Bürger bereit, "wieder in Aktion zu treten", erklärte Trumps Wahlkampfmanager Brad Parscale in einem Statement für das Magazin "Politico". Die Wahlveranstaltungen würden "enorm" sein, kündigte er an. In vielen Bundesstaaten und Städten der USA ist mit der Lockerung der Corona-Restriktionen begonnen worden. Die Rate der Neuinfektion hatte sich in den vergangenen Wochen im Land abgeschwächt. Am Montag verzeichnete die Johns-Hopkins-Universität 450 neue Infektionsfälle innerhalb von 24 Stunden – das war die niedrigste Zahl seit rund zwei Monaten.

Trump gerät zunehmend in Kritik

Trump wird von vielen Seiten vorgeworfen, zu spät und nicht entschlossen genug auf die Pandemie reagiert zu haben. Mit fast zwei Millionen Infektions- und etwa 111.000 Todesfällen sind die USA das mit Abstand am stärksten von der Pandemie betroffene Land der Welt. In den vergangenen Wochen geriet der Präsident zusätzlich durch die landesweiten Anti-Rassismus-Proteste nach dem Tod des Afroamerikaners George Floyd bei einem brutalen Polizeieinsatz und Forderungen nach einer grundlegenden Polizeireform unter Druck. In den Umfragen zur Präsidentenwahl im November liegt Trump sowohl landesweit als auch in mehreren bei der Wahl entscheidenden Schlüsselstaaten hinter seinem designierten Herausforderer Joe Biden zurück. Auch seine Beliebtheitswerte sanken zuletzt auf einen Tiefpunkt. 

AFP
sve