Udai und Kusai Hussein Leichen-Fotos werden bald veröffentlicht

Um die Zweifel im Irak am Tod der Söhne Saddam Husseins zu zerstreuen, hat US-Verteidigungsminister Rumsfeld die Veröffentlichung von Fotos ihrer Leichen angekündigt.

Angesichts der im Irak verbreiteten Zweifel an den Berichten über den Tod der Saddam-Söhne wollen die USA Fotos der beiden Leichen veröffentlichen. Das kündigte Pentagon-Chef Donald Rumsfeld an. Die irakische Bevölkerung solle durch die Aufnahmen davon überzeugt werden, dass Udai und Kusai Hussein tatsächlich am Dienstag von US-Soldaten in Mosul getötet wurden.

"Wer bis zum Tod kämpfen will, bekommt die Chance dazu"

Der Minister betonte ferner, die beiden Söhne des Ex-Diktators hätten sich den US-Soldaten in Mosul auch ergeben können, wenn sie es gewollt hätten. "Wenn jemand entschlossen ist, bis zum Tode zu kämpfen, dann kann es natürlich sehr gut sein, dass er die Gelegenheit dazu bekommt", sagte Rumsfeld. "Nicht die USA oder die Koalitionstruppen haben das entschieden, sondern es war eine Wahl, die die Leute in diesem Gebäude (in Mosul) trafen."

Weiteres Führungsmitglied festgenommen

Die US-Streitkräfte konnten unterdessen ein weiteres Führungsmitglied des gestürzten Saddam-Regimes festnehmen. Der frühere Kommandeur der Speziellen Republikanischen Garden, Barsan Abd Ghafur Suleiman el Tikriti, wurde gefasst. Das teilte der Oberbefehlshaber der US-Bodentruppen im Irak, General Ricardo Sanchez, in Bagdad mit. US-Präsident George W. Bush und der britische Premierminister Tony Blair hatten sich zuvor erfreut über den Tod der Saddam-Söhne gezeigt.

Attacken auf US-Soldaten gehen weiter

Ungeachtet der Fahndungserfolge gingen die Angriffe auf US- Soldaten im Irak weiter. In der Nähe von Mosul starb ein US-Soldat. In Ramadi, 100 Kilometer westlich von Bagdad, kam ein weiterer Soldat ums Leben. In beiden Fällen wurden Sprengsätze gezündet, als US- Konvois vorbeifuhren.

Einsatz der Soldaten soll jeweils ein Jahr dauern

Die US-Armee will ihre im Irak stationierten Einheiten im Rotationsverfahren einmal im Jahr austauschen. Das sieht ein neuer Plan vor, den der amtierende Heeres-Generalstabschef John Keane bekannt gab. Jeder Soldat muss sich damit auf einen jeweils zwölfmonatigen Einsatz fern von zu Hause einrichten. 11.000 Angehörige der besonders stark belasteten 3. Infanteriedivision, die sich bereits seit Herbst vergangenen Jahres in der Golfregion aufhalten und als erste in den Irak vordrangen, sollen Keane zufolge im August und September heimkehren.

"Das ist kein Guerilla-Krieg"

Wie der General weiter sagte, soll es bis auf weiteres bei der derzeitigen US-Truppenstärke von 148.000 Soldaten im Irak bleiben. Die anhaltenden Angriffe aus dem Untergrund machten dies notwendig. Der stellvertretende US-Verteidigungsminister Paul Wolfowitz wandte sich indessen dagegen, von einem Guerilla-Krieg im Irak zu sprechen. "Das wäre der erste Guerilla-Krieg in der Geschichte, in dem Auftragsmorde, das Anheuern junger Männer für 500 Dollar, damit sie einen Schuss auf US-Soldaten abfeuern, die wichtigste Taktik waren", sagte Wolfowitz, der gerade von einer fünftägigen Reise durch das Land zurückgekehrt war.

DPA