US-Außenministerin Hillary Clinton Entschiedenes Vorgehen gegen Extremisten im Jemen

US-Außenministerin Hillary Clinton hat auf der internationalen Jemen-Konferenz ein entschiedeneres Vorgehen gegen Islamisten in dem arabischen Land gefordert.

Die internationale Gemeinschaft und der Jemen "können und müssen mehr tun", sagte Clinton am Mittwoch bei dem Treffen in London. Großbritanniens Außenminister David Miliband kündigte eine Geberkonferenz für den Jemen Ende Februar in Saudi-Arabien an.

Das Land an der Südspitze der arabischen Halbinsel stehe vor "gewaltigen" Herausforderungen, sagte Clinton laut vorab verbreitetem Redetext. Die jemenitische Bevölkerung verdiene die Chance, über ihre eigene Zukunft zu bestimmen, statt gewalttätigen Extremisten ausgeliefert zu sein.

Miliband teilte mit, der Westen und die Golfstaaten würden am 22. und 23. Februar in der saudiarabischen Hauptstadt Riad zu einer Geberkonferenz zusammenkommen. Dabei solle auch ein Dialog mit der jemenitischen Regierung über die vorrangigen Reformziele in dem Land angestrengt werden.

Auf der Konferenz in London berieten am Mittwochabend Vertreter aus 21 westlichen und arabischen Ländern, wie der Jemen im Anti-Terror-Kampf besser unterstützt werden kann. Neben militärischen Hilfen soll auch die wirtschaftliche und soziale Entwicklung des Landes verbessert werden. Das Treffen fand im Schatten der Londoner Afghanistan-Konferenz statt, bei der am Donnerstag das weitere Engagement der internationalen Gemeinschaft am Hindukusch zur Debatte stand.

Der Jemen, eines der ärmsten Länder der Welt, rückt im Kampf gegen den islamistischen Terrorismus zunehmend in den Blickpunkt. In dem instabilen Land ist die Extremistengruppe El Kaida auf der Arabischen Halbinsel (AQAP) aktiv. Ein Nigerianer, der am ersten Weihnachtstag versucht hatte, ein Flugzeug kurz vor der Landung in den USA zu sprengen, soll in einem Trainingslager der AQAP ausgebildet worden sein.

Die Regierung in Sanaa lehnt die Stationierung von US-Truppen auf ihrem Gebiet strikt ab. Einem Bericht der "Washington Post" vom Mittwoch zufolge unterstützen jedoch US-Soldaten und Geheimdienstagenten die jemenitische Armee bei der Jagd auf El-Kaida-Mitglieder. Insgesamt sollen die USA an mehr als zwei dutzend Angriffen indirekt beteiligt gewesen sein, bei denen sechs El-Kaida-Führer getötet wurden.

AFP
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