Wer einen neuen Schwung Kalenderkitsch braucht - bitte schön: "Späte Einsichten sind immer die Besten." Cowboys und Bauarbeiter sind prima, Country-Songs sowieso. Amerika, ja Amerika, braucht einen Führer, der zäh ist und bereit. Darf natürlich auch gerne eine Frau sein. Hillary Clinton zum Beispiel. "Mutter, Tochter und liebende Ehefrau", "kämpft für Land und Familie".
Willkommen im US-Wahlkampf 2016. Eine Kampagne, die eigentlich noch gar nicht da sein sollte, aber dennoch schon längst tobt. Im Hause Clinton zum Beispiel. Bislang hat Hillary nicht einmal kundgetan hat, ob sie überhaupt Präsidentin werden will, was aber vermutlich nur eine Frage der Zeit sein dürfte. Schon im Sommer trafen sich in San Franciscos Van Ness-Avenue Freunde der Ex-First-Lady zum Spendensammeln.
Dagegen ist natürlich nichts einzuwenden, aber leider beschränken sich ihre Unterstützter nicht nur auf Treffen in Frühstückslokalen, sondern hauen via Youtube mittlerweile auch Clips raus, über die Lästerzungen spotten, so würden sich "Demokraten weiße Landeier" vorstellen.
Also: Ein Cowboy-Schönling scharwenzelt durch die Weiten des Landes, mit einem zünftigen Country-Schmachtfetzen auf den Lippen, dessen Refrain in dem vermutlich einzigen sinnvollen Reim endet, der auf den Namen Hillary möglich ist: "She fights for the country and my familiy - stand with Hillary". Sicherheitshalber haben die Macher die wichtigsten Passagen auch als Text eingeblendet. Man weiß ja nicht, wer da so alles guckt.
Feuchte Träume einiger Republikaner
Es ist eine bizarr heile Welt, die die Clinton-Unterstützergruppe SWH2016 dem Volk da unterjubelt: Mit anständigen Männern, die auf der Straße noch grüßen, mit süßen Kindern und treusorgenden Frauen. So etwas existiert eigentlich nur noch in den feuchten Träumen einiger Republikaner, dem politischen Gegner, was vielleicht genau der Witz sein soll, über aber eben auch nur die Konservativen lachen können.
Europäer werden dies alles ohnehin nie richtig begreifen. Und die gute Nachricht lautet: Auch die Amerikaner selbst nicht. Die sozialen Netze quellen über vor Häme und Spott: "Die Macher waren offenbar mehr vom Pipeline-Bau begeistert als von Hillary".
Oder sie hier, die daran zweifelt, dass die Demokraten ihre Wähler überhaupt kennen:
Dass der Hauptdarsteller des Videos, ein gewisser Jason Tobia, ganz eindeutig nicht selbst singt, ist die eine Sache. Die andere ist, dass er der mal im Ariane Grande und Chris Brown Video von "Don't Be Gone Too Long" Jesus gespielt hat. Wenn das der Herr wüsste.