Am Wochenende hatte sich der britische Premierminister Tony Blair neue Vorwürfe im Zusammenhang mit der Planung des Irak-Kriegs stellen müssen. Die "Sunday Times" hatte eine Kabinettsnotiz veröffentlicht, die darauf schließen ließ, dass Blair bereits im Juli 2002 über einen Sturz des Präsidenten Saddam Hussein nachdachte. Blair wies jedoch umgehend Schlussfolgerungen zurück, wonach er acht Monate vor dem Irak-Krieg mit den USA einen Pakt zum Sturz des irakischen Machthabers geplant habe.
Doch die neuen Vorwürfe konnten Blair und seiner Partei offenbar nichts anhaben. Laut der Umfrage des Online-Meinungsforschungsinstituts Yougov für die Zeitung "The Daily Telegraph" würden 36 Prozent der Befragten für Labour stimmen, 33 Prozent für die Konservativen, und die Liberalen kämen auf 24 Prozent. Bereits in den zurückliegenden Umfragen wurde Labour gegenüber den Konservativen ein Vorsprung zwischen drei und acht Prozentpunkten attestiert.
Mit diesen Ergebnissen käme Blair, der für eine dritte Amtszeit antritt, mit seiner Labour-Partei auf eine Mehrheit von 92 Sitzen im Unterhaus. Bereits 70 bis 80 Sitze gelten dort als arbeitsfähige Mehrheit. Im Vergleich zu den aktuell 161 Abgeordnetensitzen wäre es für die Labour-Partei dennoch ein deutlicher Absturz in der Wählergunst.