Fragen und Antworten zum Brexit Der Antrag ist da - und so geht es jetzt weiter

Fahrplan, Reisen, Proteste: Was passiert jetzt mit dem Brexit?
Fahrplan, Reisen, Proteste: Was passiert jetzt mit dem Brexit?
© AFP PHOTO / Daniel LEAL-OLIVAS
Am 23. Juni 2016 stimmten 51,89 Prozent der britischen Wähler für einen Austritt aus der EU. Neun Monate später beantragte die britische Regierung rechtlich wirksam den Austritt.


Wie ist der Fahrplan?


Mit dem britischen Antrag auf den Austritt beginnt ein langer Prozess, der im EU-Artikel 50 geregelt ist. 
Zunächst legen die EU-Staats- und Regierungschefs Leitlinien für die Verhandlungen fest. Anschließend muss ein Mandat für Gespräche als Gesetz verabschiedet werden.
Geführt werden die Verhandlungen durch den Brexit-Beauftragten der EU-Kommission, den Franzosen Michel Barnier.
Er hat bereits klar gemacht, dass die eigentlichen Gespräche bis Oktober 2018 abgeschlossen sein müssen, damit der Austrittsvertrag rechtzeitig ratifiziert werden kann.
Verhandelt werden dabei nur Dinge, die konkret den Austritt regeln.
 

Ist die EU beleidigt?


Angela Merkel hat der britischen Regierung partnerschaftliche Gespräche zugesagt. "Wir als Europäische Union werden die kommenden Gespräche fair und konstruktiv führen." Andere führende Politiker äußerten sich ähnlich.
Dem Wunsch Großbritanniens, parallel auch schon über zukünftige Beziehungen zu verhandeln, erteilte Merkel allerdings eine Absage.
Grundsätzlich führt aber für beide Seiten kein Weg an einer auch in Zukunft engen Zusammenarbeit vorbei.
 

Was machen die 48,1 Prozent, die gegen den Brexit gestimmt haben?


Demonstrieren – und hoffen.
In Großbritannien gibt es regelmäßig Demonstrationen.
Alleine in London sind mehrfach Zehntausende auf die Straße gegangen.
Die Politik ist vor allem um Schadensbegrenzung bemüht.
„Jetzt geht es darum, bei den Verhandlungen das Beste für unser Land rauszuholen und die Zukunft zu gestalten“ Keit Starmer, Brexit-Sprecher der Labour-Partei.


Etwas anders sieht die Situation in Schottland aus: Dort gab es eine klare Mehrheit für den EU-Verbleib. Die sowieso schon starke Unabhängigkeitsbewegung hat seitdem regen Zulauf. Auf sie setzt auch Ministerpräsidentin Nicola Sturgeon. 

Was bedeutet der Brexit für Reisen nach Großbritannien?



Hier ändert sich zunächst nicht viel. Da Großbritannien kein Mitglied des Schengen-Raums ist, bleiben die Grenzkontrollen wie gewohnt bestehen. Dass es später einmal eine Visa-Pflicht gibt, ist eher unwahrscheinlich.
Bereits jetzt zu spüren ist dagegen der schwache Kurs des Britischen Pfunds: Reisen nach Großbritannien aus der Euro-Zone werden günstiger.
Der Antrag ist eingereicht, jetzt wird es ernst: Großbritannien verlässt die EU. Doch was genau passiert jetzt eigentlich? Wie wird verhandelt? Und: was verändert sich für Reisende? Fragen - und Antworten zum Brexit.