Eskalierender Atomstreit Putin: "Die Nordkoreaner werden eher Gras fressen, als das Atomprogramm aufzugeben"

Wladimir Putin beim Brics-Gipfels im chinesischen Xiamen
Wladimir Putin beim Brics-Gipfels im chinesischen Xiamen
© Wu Hong/AFP
Der russische Präsident Wladimir Putin hat erneut eine diplomatische Lösung im Nordkorea-Konflikt gefordert. Er warnte vor einer "militärischen Hysterie", die zu einer globalen Katastrophe führen könne.

Im eskalierenden Atomstreit mit Nordkorea hat der russische Präsident Wladimir Putin erneut eine Verhandlungslösung gefordert. "Die derzeitige militärische Hysterie kann nichts Gutes bringen, aber sie könnte zu einer globalen Katastrophe und vielen Opfern führen", sagte Putin am Dienstag in der südchinesischen Hafenstadt Xiamen.

"Sie werden eher Gras fressen, als das Atomprogramm aufzugeben, solange sie sich nicht sicher fühlen", sagte Putin über die nordkoreanische Führung der Agentur Tass zufolge. "Es gibt keinen anderen Weg als Verhandlungen, um das nordkoreanische Atomprobleme zu lösen."

Wladimir Putin erteilt neuen Sanktionen eine Absage

Der russische Präsident kritisierte die USA: Washington setze China und Russland erst auf die Sanktionsliste, erwarte dann aber Hilfe bei Strafmaßnahmen gegen Nordkorea. "Das ist ungeschickt, um das Mindeste zu sagen." Dem US-Wunsch nach verschärften Sanktionen gegen Nordkorea erteilte Putin eine Absage. Neue Strafmaßnahmen wären "sinnlos und wirkungslos".

In Xiamen endete am Dienstag das BRICS-Gipfeltreffen der Schwellenländer Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika.

Zuvor hatte die US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen in New York gesagt, dass direkte oder mehrseitige Gespräche mit Nordkorea nicht funktioniert hätten. Während einer Dringlichkeitssitzung zu Nordkorea forderte sie, dass der Weltsicherheitsrat die härtesten Maßnahmen gegen das Land ergreift. Der Missbrauch von Raketen und die Atomdrohung von Nordkoreas Staatschef Kim Jong Un zeigten, dass er "um Krieg bettelt". Die USA wollen Haley zufolge dem Sicherheitsrat einen Katalog mit weiteren Strafmaßnahmen gegen Nordkorea vorlegen und am Montag darüber abstimmen lassen. 

DPA · AFP
ivi