Annegret Kramp-Karrenbauer ist neue Verteidigungsministerin. Ihre Amtsvorgänger haben sich so einiges an Affären und Skandalen geleistet. Eine Chronik der Verteidigungsminister und ihrer größten Fehltritte.
Verteidigungsministerium Fehltritte, Skandale und Affären: Was AKKs Vorgänger so alles verbockt haben

© Ulrich Baumgarten(3)/Thomas Imo/Thierry Monasse/Michael Kappeler / Getty Images / DPA
Annegret Kramp-Karrenbauer löst Ursula von der Leyen als Bundesverteidigungsministerin ab. Seit Mai 1955 gibt es die Bundeswehr. Seitdem haben Verteidigungsminister für Glanzlichter und Tiefpunkte bei der Truppe gesorgt. Mit diesen Entscheidungen, Affären und Skandalen bleiben sie in Erinnerung.
Quellen: Verteidigungsministerium, Deutschlandfunk, Spiegel Online, Rheinmetall-Homepage.
- Franz-Josef Strauß (CSU) – von 1956 bis 1962 im Amt – bleibt vor allem wegen der "Spiegel-Affäre" 1962 in Erinnerung. Nach Erscheinen des "Spiegel"-Titels "Bedingt abwehrbereit" forciert er die Strafverfolgung gegen das Magazin, obwohl er nicht zuständig ist – und verliert seine Posten.
- Gerhard Stoltenberg (CDU), 1989 bis 1992, übernimmt am 3. Oktober 1990 die Befehls- und Kommandogewalt über die gesamtdeutschen Streitkräfte. Im März 1992 tritt er wegen ungenehmigter Lieferungen von Leopard-Panzern an die Türkei zurück.
- Volker Rühe (CDU), 1992 bis 1998, modernisiert die Bundeswehr, die im Rahmen von UN-Missionen erste Auslandseinsätze absolviert. 1997 reagiert Rühe aber nur zögerlich auf Vorfälle mit rechtsextremem Hintergrund und muss deswegen zurücktreten.
- Rudolf Scharping (SPD), 1998 bis 2002, schickt die Bundeswehr während des Kosovo-Konflikts in Kampfeinsätze auf dem Balkan. Im Sommer 2001 lässt er sich beim ausgelassenen Baden mit seiner Partnerin auf Mallorca fotografieren – während die Bundeswehrsoldaten wegen eines Mazedonien-Einsatzes eine Urlaubssperre haben. Seine fragwürdige Nutzung der Flugbereitschaft zwischen Berlin, Mallorca, Mazedonien und Frankfurt ruiniert sein Ansehen endgültig.
- Franz Josef Jung (CDU), 2005 bis 2009: Im September 2009 bombardieren US-Jets auf deutschen Befehl hin zwei von Taliban entführte Tank-Lkw in Afghanistan. Entgegen Jungs ursprünglichen Aussagen sterben bei dem Luftschlag nahe Kundus Dutzende Zivilisten. Wegen Kommunikationspannen in der "Kundus-Affäre" tritt Jung Ende 2009 vom Amt des Arbeitsministers, das er inzwischen bekleidet, zurück. Seit Mai 2017 sitzt er im Aufsichtsrat des Rüstungskonzerns Rheinmetall.
- Karl-Theodor Freiherr zu Guttenberg (CSU), 2009 bis 2011, setzt die Wehrpflicht zum 1. Juli 2011 aus. Wegen der Plagiatsaffäre um seine Doktorarbeit tritt er im März 2011 zurück.
- Ursula von der Leyen (CDU), 2013 bis 2019, ist die erste Frau an der Spitze des Verteidigungsministeriums. Unter ihr hat das Ministerium 2015 und 2016 laut Bundesrechnungshof mindestens 200 Millionen Euro für Berater ausgegeben. Ihre Berateraffäre verfolgt sie auch als neue EU-Kommissionspräsidentin noch.
Quellen: Verteidigungsministerium, Deutschlandfunk, Spiegel Online, Rheinmetall-Homepage.