Weißes Haus Trumps Stabschefin sagt, er handle wie ein "Alkoholiker" – und rudert zurück

Donald Trumps Stabschefin, Susie Wiles
Donald Trumps Stabschefin, Susie Wiles, hat mit Äußerungen über ihren Chef für Aufsehen gesorgt
© Getty Images
Überraschend unverblümt äußerte sich Donald Trumps Stabschefin, Susie Wiles, in Interviews über den US-Präsidenten. Nun rudert sie zurück und kritisiert "Vanity Fair".

Die Stabschefin des Weißen Hauses, Susie Wiles, wirft dem Magazin "Vanity Fair" vor, ihre brisanten Aussagen über US-Präsident Donald Trump aus dem Kontext gerissen zu haben. "Wesentliche Zusammenhänge" seien in dem am Dienstag veröffentlichten Artikel ignoriert worden, während viele Einzelheiten ausgelassen worden seien, schrieb Wiles auf X.

Sie gehe davon aus, dass "ein überwiegend chaotisches und negatives Bild" von Präsident Trump und dessen Team gezeigt werden sollte. Der Text sei ein "unaufrichtig verfasster, verleumderischer Angriff auf mich und den besten Präsidenten, das beste Team des Weißen Hauses und das beste Kabinett der Geschichte".

Stabschefin: Trump habe die "Persönlichkeit eines Alkoholikers"

Der Artikel basiert auf elf Gesprächen, die der Autor Chris Whipple mit Wiles führte. In einem dieser Interviews verglich Wiles Trump demnach mit ihrem Vater, dem bekannten Football-Spieler und Sportmoderator Pat Summerall, der bis zu seinem Tod 2013 Alkoholiker war.

Wiles sagte demnach, Alkohol verstärke die Persönlichkeitszüge von Trinkern. Obwohl Trump nach eigenen Angaben nicht trinkt, habe er "die Persönlichkeit eines Alkoholikers", wird die Stabschefin weiter zitiert. Denn er handele nach der Maxime, "dass es nichts gibt, was er nicht kann. Nichts, nullkomma nichts."

Auch in anderen Bereichen geht Wiles demnach mit Trump hart ins Gericht. Über seine als erratisch kritisierte Zollpolitik sagt sie, diese sei durch "lautes Nachdenken" entstanden. Den früheren Trump-Berater Elon Musk nennt sie "einen bekennenden Ketamin"-Konsumenten und einen "seltsamen Vogel".

Auch gegen andere Regierungsmitglieder teilte Wiles laut "Vanity Fair" aus. Über Vizepräsident JD Vance sagte sie demnach, dieser sei "seit einem Jahrzehnt ein Verschwörungstheoretiker" und sein Wandel vom früheren Trump-Kritiker zum engsten Vertrauten sei "politisch" motiviert. Zudem warf sie Justizministerin Pam Bondi vor, im Streit um die Veröffentlichung der Akten von Sexualstraftäter Jeffrey Epstein "komplett danebengehauen" zu haben.

Wiles wehrt sich gegen Darstellung

Im Onlinedienst X wehrte sich Wiles gegen die Darstellung. Der Artikel sei "ein unredlich präsentiertes Hetzstück" gegen sie selbst und den "feinsten Präsidenten (...) der Geschichte", schrieb sie. Sie warf "Vanity Fair" vor, die Zitate aus dem Kontext gerissen zu haben, um eine "chaotische und negative Erzählung über den Präsidenten und unser Team zu verfassen".

Unterstützung erhielt Wiles nun von Trumps Sprecherin, Karoline Leavitt: "Präsident Trump hat keine wichtigere und loyalere Beraterin als Susie", schrieb sie ebenfalls auf X und verwies auf Wiles' vorherigen Post.

DPA · AFP
lpb

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