Knapp war das Rennen zwischen Union und SPD auf Bundesebene am Wahlabend, im Wahlkreis Bremen-Seehausen ging es sogar Unentschieden aus: Die Direktkandidaten beider Parteien erhielten jeweils zwei Stimmen. Doch das war nicht das einzige Kuriosum, welches das Ergebnis vom Sonntag in diesem Wahlkreis zutage förderte.
Insgesamt wurden dort 409 Stimmen bei der Bundestagswahl abgegeben, davon waren jedoch nur acht gültig – das macht sage und schreibe 401 ungültige Stimmen. Im Bremer Südwesten sorgen diese Zahlen für Verwunderung. Doch was steckte hinter diesem Aussetzer?
Bundestagswahl in Bremen: Wähler:innen bekamen falsche Stimmzettel
Der Fehler lag nicht bei den Wählerinnen und Wählern, so viel ist klar. Vielmehr lag ein organisatorisches Problem vor: In dem Wahllokal wurden die falschen Stimmzettel ausgegeben. Die Wählenden erhielten Zettel aus einem falschen Wahlkreis, der Fehler wurde erst zu spät erkannt. Briefwähler:innen bekamen hingegen die richtigen Wahlzettel zugeschickt.
Kampf ums Direktmandat: Diese prominenten Politiker haben gewonnen – und diese verloren

Somit sind die Erststimmen, die für die jeweiligen Direktkandidaten der Parteien abgegeben wurden, ungültig. Aus demokratischer Sicht ist das zwar ausgesprochen ärgerlich, da die Stimmen verloren sind und die politische Meinung der Wähler:innen nicht berücksichtigt werden. Für das Gesamtergebnis in dem Wahlbezirk ist der Fehler in Summe aber unerheblich, erklärt Landeswahlleiter Andreas Cors. Die 400 ungültigen Stimmen aus Seehausen hätten den Sieg von SPD-Kandidat Uwe Schmidt, der sein Bundestagsmandat verteidigte, ohnehin nicht gefährden können. Die Zweitstimmen, mit denen für die Landeslisten abgestimmt wird, wurden hingegen regulär gezählt. Dort setzte sich die CDU mit 32,1 Prozent vor der SPD mit 30,4 Prozent durch.
Quellen: "buten un binnen" / Stadt Bremen