Corona-Pandemie Jens Spahn und die Maskendeals: Dem Bund droht ein Milliardenschaden

Gesundheitsminister während der Coronapandemie: CDU-Politiker Jens Spahn mit Maske
Jens Spahn wurde 2018 Bundesgesundheitsminister. Zwei Jahre später brach die Corona-Pandemie aus – und Spahn tat alles, um Schutzmasken zu bekommen
© Jens Krick / Flashpic / Picture Alliance
Die von Jens Spahn bestellten Corona-Masken beschäftigen noch immer die Justiz. Neue Dokumente zeigen, wie der Einkauf aus dem Ruder lief – und wie das Gesundheitsministerium bis heute trickst.

Anfang Februar steht Karl Lauterbach vor Gericht. Nachdem die Anklage gegen ihn verlesen ist, sagt der Bundesgesundheitsminister: "Ich trete vor Gericht normalerweise nicht als Beklagter auf, sondern indem ich meinen Vorgänger vertreten muss, wenn es um Maskendeals und unzulässige Geldzuwendungen geht." Das Publikum johlt und applaudiert. Ein Tusch ertönt.

Das Gericht, vor dem sich Lauterbach verantworten muss, ist das Stockacher Narrengericht, eine Fastnachtstradition am Bodensee, zu der Spitzenpolitiker eingeladen werden. Später lässt Lauterbach erklären, ein Auftritt im Karneval verlange nun einmal "humoristische Zuspitzungen".

Hunderte Millionen Euro für Anwälte und Verzugszinsen

Während der Prozess des SPD-Politikers vor dem Narrengericht allein der Unterhaltung dient, sind Dutzende andere Verfahren, in die sein Ministerium verwickelt ist, bitterer Ernst. Dabei geht es, wie von Lauterbach erwähnt, um die Maskendeals seines Vorgängers Jens Spahn zu Beginn der Coronakrise 2020. Noch immer laufen Klagen von rund 100 Lieferanten, die auf ihr Geld warten – viel Geld.

Erschienen in stern 29/2024