Der mit Haftbefehl gesuchte frühere Münchner Serientäter "Mehmet" soll in die Türkei entkommen sein. Ein türkisch-stämmiger Kriminalbeamter habe den 21-Jährigen am Freitag im Haus seiner Eltern in dem westtürkischen Ort Saray am Telefon erreicht, berichtete der Bayerische Rundfunk am Abend. "Mehmet" habe gesagt, er werde die Behörden schon rechtzeitig wissen lassen, wann er sich zu stellen gedenke. Die Münchner Strafverfolgungsbehörden und der Anwalt "Mehmets" wollten dessen Aufenthalt in der Türkei nicht bestätigen.
Abschiebung nach der Haft
Mehmet war untergetaucht, weil ihm eine 18-monatigen Freiheitsstrafe bevorstand. Die Behörden hatten geplant, ihn die Strafe weitgehend absitzen zu lassen und noch vor der Entlassung in die Türkei abzuschieben. Allerdings müsse der Fall sorgfältig geprüft werden, damit die Abschiebung auch wirklich "wasserdicht" sei.
Der aus Datenschutzgründen so genannte "Mehmet" war 1998 als 14-Jähriger schon einmal in die Türkei abgeschoben worden. 2002 erklärte das Bundesverwaltungsgericht die Abschiebung in letzter Instanz aber für rechtswidrig, weil ein Minderjähriger nicht von seinen Eltern in München fortgerissen werden dürfe. "Mehmet" durfte daraufhin nach München zurückkehren. Nach erneuter Gewalttätigkeit war er im Juni zu der Haftstrafe verurteilt worden, in die auch eine frühere Bewährungsstrafe einbezogen wurde.