Verhandlungen gescheitert Deutschlandticket nach Wissing-Nein zu mehr Geld vor dem Aus? Nun soll es der Kanzler richten

Die Länder kritisieren, dass Bundesverkehrsminister Volker Wissing kein weiteres Geld für das Deutschlandticket geben will
Die Länder kritisieren, dass Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) kein weiteres Geld für das Deutschlandticket bereitstellen will (Archivbild)
Bund und Länder kommen bei ihren Verhandlungen über die Zukunft des Deutschlandtickets nicht vom Fleck. Nun wird ein Eingreifen des Kanzlers gefordert.

Im Streit zwischen Bund und Ländern über die Finanzierung und damit die Zukunft des Deutschlandtickets gibt es keine Lösung. Ein "Kamingespräch" mit Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) am Rande der Verkehrsministerkonferenz über das Thema am Mittwochabend sei ergebnislos geblieben, sagte Bayerns Verkehrsminister Christian Bereiter (CSU) am Donnerstag laut Nachrichtenagentur AFP.

Deutschlandticket nun vor dem Aus?

Wie berichtet, streiten sich Bund und Länder über die Finanzierung der Mehrkosten für den Öffentlichen Personennahverkehr ab 2024. Diese werden im kommenden Jahr Schätzungen zufolge 1,1 Milliarden Euro betragen. Die Länder hatten angeboten, die Hälfte davon zu übernehmen, Wissing lehnte eine Beteiligung des Bundes zur anderen Hälfte daran zuletzt immer wieder ab. Er forderte die Verkehrsverbünde auf, mehr Geld einzusparen.

Weil sich Bund und Länder nicht geeinigt haben, droht nun das Aus für das Erfolgsmodell Deutschlandticket. "Dann lassen wir es am Jahresende auslaufen", so Bereiter. Dies sei keine leere Drohung.

Der bayerische Verkehrsminister forderte, dass sich nun Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) persönlich für eine Fortführung der 49-Euro-Flatrate für Bus und Bahn einbringen und mit den Ländern in verhandeln soll. "Eine andere Möglichkeit sehe ich nicht."

Am Mittwoch hatten mehrere Verbände vor der Verkehrsministerkonferenz für das Weiterbestehen des Deutschlandtickets demonstriert. Der Verkehrsclub Deutschland (VCD) und die Organisation Campact wollten zudem eine Liste mit 400.000 Unterschriften für den Erhalt des Angebots an Volker Wissing übergeben. Nach Angaben der Organisatoren wollte der FDP-Politiker diese nicht persönlich entgegennehmen. 

Quellen: Verkehrsministerkonferenz, Nachrichtenagenturen DPA und AFP

wue