Die meisten Deutschen sind nicht an Gendersprache interessiert. Zu diesem Ergebnis kommt eine repräsentative Umfrage, die vom Verein Deutsche Sprache bei der INSA in Auftrag gegeben wurde. Über 1000 zufällig ausgewählte Bürger hatten daran teilgenommen. Zunächst zitierte die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (FAZ) aus den Ergebnissen.
Eine große Mehrheit der Bundesbürger fühle sich demnach "eher belästigt" durch Bestrebungen, gegenderte Sprache mehr und mehr durchzusetzen. Debatten über das Thema hielten viele für überflüssig und übertrieben. Außerdem würden neun von zehn Befragten privat keine genderneutrale Sprache nutzen.
Stadt Hannover macht Gendersternchen zur Pflicht
Eine aktuelle Debatte rund um das Thema genderneutrale Sprache wird gerade wieder geführt, weil die Stadt Hannover die Verwendung des sogenannten Gendersternchens ("Wähler*innen") zur Pflicht machte. Das berichtete unter anderem die "Hannoversche Allgemeine".
Befürworter des Genderns argumentieren, durch eine derartige Konstruktion alle denkbaren Geschlechter sprachlich zu berücksichtigen. Experten weisen immer wieder darauf hin, dass eine genderneutrale Sprache wichtig sei, um Gleichberechtigung in allen Lebenslagen in den Köpfen zu verankern. Doch solche Argumente lassen die Gegner nicht gelten.
Widerstand gegen geschlechtsneutrale Sprache
"Die meisten Menschen wollen nicht von einer fanatischen Minderheit in Universitäten und Rathäusern gezwungen werden, in einer verunstalteten, mit unaussprechbaren Sternchen dekorierten und sogar falschen Sprache zu sprechen", erklärte Schriftstellerin Monika Maron. Sie hatte mit anderen Vetretern aus Kultur und Wissenschaft zum Widerstand gegen verschiedene Auswüchse der so genannten geschlechtsneutralen Sprache aufgerufen.
Die selbsternannten "Sprachfreunde" sorgen sich in diesem Aufruf "um die zunehmenden, durch das Bestreben nach mehr Geschlechtergerechtigkeit motivierten zerstörerischen Eingriffe in die deutsche Sprache." Zu den bisher rund 64.000 Unterzeichnern gehören unter anderem TV-Moderator Peter Hahne, Journalist Kai Diekmann und Kabarettist Dieter Nuhr.
Quellen: vds-ev.de, "Hannoversche Allgemeine"