Farbenspiele in Hamburg Zwei Wochen vor der Wahl wird's bunt bei der SPD

Farbenspiele bei der Hamburger SPD: Der ehemalige Bürgermeister Henning Voscherau empfiehlt seiner Partei eine Koalition mit der FDP. Spitzenkandidat Olaf Scholz möchte aber lieber Rot-Grün als Rot-Gelb.

Rund zwei Wochen vor der Bürgerschaftswahl hat Hamburgs früherer SPD-Bürgermeister Henning Voscherau seiner Partei eine Koalition mit der FDP empfohlen. SPD-Spitzenkandidat Olaf Scholz strebt ein rot-grünes Bündnis an und hält eine sozialliberale Koalition für unwahrscheinlich.

"Angesichts des Zustandes der FDP im Bund wie auch in Hamburg ist es nicht nur unwahrscheinlich, dass die die Bürgerschaft erreichen, sondern man kann auch mit gutem Ernst sagen: Die Hamburger SPD ist die Alleinerbin der sozialliberalen Tradition der Stadt", sagte Scholz der "Welt am Sonntag". Der SPD-Spitzenkandidat hat sich bereits für die GAL (Grünen) als Wunschkandidaten einer Koalition nach der Wahl des Landesparlaments ausgesprochen.

Voscherau sagte dem Magazin "Focus", falls die FDP bei der Wahl am 20. Februar die Fünf-Prozent-Hürde schaffe, wäre Rot-Gelb die angenehmere und stadtverträglichere Lösung. Für die Sozialverträglichkeit dieser Option werde die SPD sorgen. Eine rot-grüne Koalition lehnt Voscherau ab. "Die unideologischen Salon-Grünen haben es aufgrund von Fehlleistungen und Verfilzung am meisten verdient, nach der Wahl in der Opposition zu landen", sagte der 69-Jährige.

Scholz rechnet fest mit einer Mehrheit für die Sozialdemokraten. "Es stimmt, dass in Hamburg SPD-Bürgermeister oft auch von jenen gewählt wurden, die sonst CDU oder FDP wählen", sagte Scholz der "Welt am Sonntag". "Wenn man den Umfragen glauben darf, gibt es einige Unions- oder FDP-Wähler, die sich diesmal für die SPD entscheiden werden."

DPA
DPA