Sommer bekräftigte: "Wir werden einen Abbruch des Sozialstaates nicht mitmachen. Aber wir können die Zukunftsprobleme und die Neuordnung des Sozialstaates gemeinsam lösen und in einen vertrauensvollen und kritischen Dialog miteinander treten." Das schließe harte Auseinandersetzungen nicht aus, aber er sei sicher, dass man in vielen Fragen gemeinsame Positionen entwickeln könne. "Bei der Bezugsdauer des Arbeitslosengeldes, bei der Kritik an der Steuerfreiheit von Veräußerungsgewinnen und bei einigen Fragen der EU-Erweiterung gibt es schon heute weitgehend Übereinstimmung."
Verhältnis zur SPD belastet
Das Verhältnis zwischen Gewerkschaften und SPD sei nach wie vor von Gemeinsamkeiten geprägt, erklärte Sommer. Die SPD murkse nicht leichtfertig in der Tarifautonomie herum. "Aber in der praktischen Politik ist sehr viel zerbrochen." Er glaube jedoch, "dass sich das Verhältnis zwischen SPD und Gewerkschaften langfristig konsolidiert".
Die neue Linkspartei sei Ergebnis innerer Spannungen in der SPD, meinte Sommer. Wenn sie bei der Bundestagswahl antrete, habe sie mit Sicherheit einige Chancen. "Wir werden sie dann genauso beurteilen wie andere Parteien."
AP