Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble hat der griechischen Regierung vorgeworfen, das Vertrauen seiner europäischen Partner komplett zerstört zu haben. Bis November sei Athen auf einem Weg gewesen, der aus der Krise hätte führen können. Das sei vorbei. "Sie haben alles Vertrauen zerstört. Das ist ein schwerer Rückschlag", sagte Schäuble am Montag in Berlin. Das Konzept von Athens Regierungschef Alexis Tsipras werde "so nicht funktionieren". Griechenland finde auch für seine Dreimonatsanleihen keine ausländischen Käufer mehr.
Was hat Athen eigentlich vor?
Schäuble ist inzwischen ratlos, wie der Schuldenstreit mit Griechenland bewältigt werden kann. "Was wollen sie denn?", fragte er mit Blick auf die neue Regierung. Er kenne niemanden in den internationalen Institutionen, der ihm sagen könne, was Athen eigentlich vorhabe. Schäuble warf der Syriza-Regierung auch vor, dem griechischen Volk nicht die Wahrheit über die Lage und die Verantwortlichen dafür zu sagen.
Es führe aber nichts daran vorbei, Europa weiter zu stabilisieren. "Ich bin auch dafür, dass wir die europäische Währung stärken", sagte er. Er warf dem Land vor, in der Vergangenheit weit über seine Verhältnisse gelebt zu haben. Die griechische Regierung müsse sich der Realität annähern, forderte er.