Landtagswahl NRW wählt, Berlin bangt

In Nordrhein-Westfalen hat die Landtagswahl begonnen, bei der auch eine Vorentscheidung über das politische Schicksal der Bundesregierung fallen könnte. Die Wahllokale öffneten am Morgen um 08.00 Uhr die Pforten.

Erstmals nach 39-jähriger Regierungszeit könnte die SPD bei der Wahl nach Umfragen von der CDU abgelöst werden. Eine schwarz-gelbe Koalition unter Führung des CDU-Spitzenkandidaten Jürgen Rüttgers würde zudem die letzte rot-grüne Koalition in einem Bundesland verdrängen. Die FDP hat für den Fall einer Niederlage der Regierung unter Ministerpräsident Peer Steinbrück (SPD) vorgezogene Wahlen im Bund gefordert.

Laut Umfrage liegen CDU und FDP vorn

In Umfragen liegt das rot-grüne Lager deutlich zurück. In der letzten Forsa-Umfrage vom Mittwoch führten CDU und FDP mit sieben Punkten. Die CDU kann demnach mit 43 Prozent der Wählerstimmen rechnen, die SPD mit 36 Prozent. FDP und Grüne erreichen jeweils sieben Prozent. 42 Prozent der Befragten seien aber immer noch unentschlossen. Die großen Parteien hatten am Freitag und Samstag mit Auftritten prominenter Bundespolitiker versucht, ihre Wähler zum Gang an die Wahlurnen zu motivieren und Unentschlossene auf ihre Seite zu ziehen.

Bei der Landtagswahl im Mai 2000 hatte die SPD 42,8 Prozent der Stimmen und die CDU 37,0 Prozent erhalten. Die FDP war auf 9,8 Prozent gekommen, die Grünen erhielten 7,1 Prozent. Die Wahlbeteiligung lag bei einem historischen Tief von 56,7 Prozent.

Reuters