Bei Schüssen an einem Einkaufszentrum in München sind nach ersten Erkenntnissen mehrere Menschen ums Leben gekommen. "Wir rechnen mit mehreren Toten", sagte ein Polizeisprecher der Deutschen Presse-Agentur am Freitagabend. Außerdem wurden mehrere Menschen verletzt. Die Lage sei völlig unübersichtlich, sagte ein Polizeisprecher am Abend. Der oder die Täter seien noch nicht gefasst, hieß es weiter. "Es ist wohl etwas Größeres." Laut Polizei soll es sich um drei mutmaßliche Schützen handeln.
Laut Nachrichtenagentur AFP habe es bei der Schießerei in München mindestens sechs Tote sowie mehrere Verletzte gegeben. Dies erfuhr die Nachrichtenagentur aus Ermittlerkreisen. Offiziell wollte ein Polizeisprecher die Zahlen nicht bestätigen, "der Polizeieinsatz läuft", sagte er.

München hat am Freitagabend den "Sonderfall" wegen einer "Amoklage" ausgerufen. Die Bürger wurden über das Smartphone-Warnsystem Katwarn aufgefordert, ihre Wohnungen nicht zu verlassen.
Die Polizei twitterte: "Meiden Sie öffentliche Plätze in München." Auch die U-Bahn solle gemieden werden. Außerdem forderte die Polizei die Anwohner über den Kurznachrichtendienst auf, ihre Wohnungen nicht zu verlassen und vom Tatort fernzubleiben. Der U-Bahn-Verkehr wurde eingestellt.
Fehlalarm am Stachus
Auch in der Münchner Innenstadt gab es einen Großeinsatz der Polizei, nachdem dort Menschen schreiend und in Panik geflohen waren. Dies stellte sich laut Polizei jedoch als Fehlalarm heraus. Der bayerische Innenminister Joachim Herrmann (CSU) machte sich auf den Weg in die Landeshauptstadt.
Von überall in der Stadt eilten Polizisten zu dem Einkaufszentrum. Vor dem OEZ waren zahlreiche Einsatzfahrzeuge der Polizei und auch ein Krankenwagen zu sehen. Die Gegend war abgeriegelt. Über der ganzen Stadt kreisten Hubschrauber.

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Die Schießerei begann nach Angaben der Polizei bei einem Schnellrestaurant am Olympia-Einkaufszentrum. Es sei um 17.52 Uhr losgegangen, sagte Thomas Baumann, stellvertretender Sprecher des Polizeipräsidiums, am Freitag.
Das Olympia-Einkaufszentrum liegt mitten in einem Wohngebiet, zwei U-Bahn-Stationen vom Olympiastadion entfernt. Mit 135 Geschäften ist es eine der größten Shopping-Meilen in München.
Die Polizei rief dazu auf, keine Bilder vom Tatort zu veröffentlichen. "Bitte keine Fotos/Filme von polizeilichen Maßnahmen online stellen. Unterstützt nicht die Täter!", twitterte sie.
Nach den Berichten über mehrere Tote sind Ärzte und Schwestern zu Münchner Krankenhäusern gerufen worden. "Es wurde der Alarm Massenanfall Verletzte ausgelöst", sagte der Sprecher des Universitäts-Klinikums Großhadern, Philipp Kressirer, am Freitagabend der Deutschen Presse-Agentur. Das sei vor allem zur Vorsorge geschehen. Ob und wie viele Verletzte schon eingeliefert wurden, konnte er zunächst nicht sagen.
Erst am Montagabend hatte ein 17-jähriger Flüchtling mit einer Axt und einem Messer vier Touristen aus Hongkong in einem Regionalzug bei Würzburg schwer verletzt. Einsatzkräfte erschossen den Jugendlichen. Offenbar hatte die Tat einen islamistischen Hintergund.
Dieser Artikel wird fortlaufend aktualisiert.