Ein neuer NSU-Untersuchungsausschuss des baden-württembergischen Landtags soll auch nach der Landtagswahl im März die bisherige Arbeit fortsetzen. Das sagte der Chef des Gremiums Wolfgang Drexler (SPD) am Freitag in Stuttgart. Grund für dieses in der Landtagsgeschichte erstmalige Vorgehen sei, dass noch offene oder neue Fragen zu der Mordserie des "Nationalsozialistischen Untergrunds" (NSU) zu klären seien. Dem NSU werden zehn Morde zugerechnet.
Die letzte Ausschusssitzung ist am 7. Dezember. Der Abschlussbericht muss bis Mitte Januar fertiggestellt sein. Dem Landtag wird er am 16. Februar zur Diskussion vorgelegt. Das Gremium, das die Empfehlung einstimmig beschloss, hat einem möglichen weiteren Ausschuss eine To-Do-Liste mit zehn Punkten zu hinterlassen. Dabei geht es unter anderem um die Verbindungen des NSU nach Baden-Württemberg, etwa um mögliche Aufenthalte des Trios im Südwesten oder dessen Verbindungen zu Rockergruppierungen und organisierter Kriminalität.