Zwischenfall auf Katholikentag "Das ist so ein Skandal": Klimaaktivistin Neubauer wirft Kanzler Scholz Nazi-Vergleich vor

Bewertet Aussagen von Bundeskanzler Olaf Scholz auf dem Katholikentag als Nazi-Vergleich: Klimaaktivistin Luisa Neubauer
Bewertet Aussagen von Bundeskanzler Olaf Scholz auf dem Katholikentag als Nazi-Vergleich: Klimaaktivistin Luisa Neubauer (Archivbild)
© Paul Zinken / DPA
Der Auftritt von Olaf Scholz beim Katholikentag sorgt nachträglich für Wirbel. Die Rede des Kanzlers war von Protestierenden gestört worden. Über Scholz' Reaktion darauf hat sich nun Klimaaktivistin Luisa Neubauer empört.

Schwere Vorwürfe von Klimaaktivistin Luisa Neubauer gegen Olaf Scholz: Der Bundeskanzler habe "Klimaaktivist:innen mit Nazis" verglichen, behauptet Neubauer. Damit habe er die NS-Herrschaft relativiert, "und auf Paradoxe Art und Weise die Klimakrise gleich mit", twitterte sie am Sonntagabend.  "Er stilisiert Klimaschutz als Ideologie mit Parallele zur NS-Herrschaft. In 2022. Jesus. Das ist so ein Skandal."

Neubauer kritisiert Aussagen von Olaf Scholz auf Kirchentag

Neubauer reagierte mit ihrem Vorwurf auf den Auftritt des Kanzlers beim Kirchentag in Stuttgart am vergangenen Freitag, der von mehreren Aktivisten gestört worden war. Ein Aktivist hatte bei dem Auftritt des SPD-Politikers versucht, die Bühne zu stürmen, wurde daran jedoch von Sicherheitskräften gehindert und weggeführt. Ein anderer Aktivist rief laut "Schwachsinn", als Scholz gerade über den Ausstieg aus der Kohleverstromung sprach und die Arbeitsplätze, die dadurch im Tagebau verloren gingen.

Scholz hatte die Zwischenrufe unter Hinweis auf gezielte Störaktionen in der Vergangenheit kritisiert, dabei aber keinen direkten Nazi-Vergleich gezogen. Seine Worten konnten ebenso als Anspielung auf die Sprengung von Veranstaltungen durch radikalisierte Studentengruppen in den 1970er-Jahren verstanden werden. Deren Spätzeit hatte er noch selbst erlebt.

"Ich sage mal ganz ehrlich, diese schwarz gekleideten Inszenierungen bei verschiedenen Veranstaltungen von immer den gleichen Leuten erinnern mich an eine Zeit, die lange zurückliegt, und Gott sei Dank", kommentierte der Kanzler die Protestaktion. Dazu gehöre auch ein "schauspielerisch geübter Auftritt, bei dem man dann in jedem Fall immer sich inszeniert".

"Ich war auch schon auf Veranstaltungen, da saßen fünf Leute, gleich gekleidet, jeder hatte eine eingeübte Haltung, und (die) machen das dann jedes Mal wieder", erklärte Scholz. "Das ist keine Diskussionsbeteiligung, sondern das ist der Versuch, Veranstaltungen für seine eigenen Zwecke zu manipulieren, das sollte man nicht machen." Scholz bekam für seine Aussagen stürmischen Applaus.

mad

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