Reformpläne für Bundeswehr Guttenberg will Heer schrumpfen lassen und Wehrpflicht aussetzen

Bei der Verkleinerung der Bundeswehr soll nach Informationen der "Bild"-Zeitung vor allem das Heer bluten. Die größte Teilstreitkraft der Bundeswehr solle um 40.000 auf 54.500 Mann verkleinert werden, schreibt das Blatt unter Berufung auf Pläne des Verteidigungsministeriums.

Nach der Bundeswehrreform soll das Heer laut einem Bericht der "Bild"-Zeitung mit deutlich weniger Personal und Gerät auskommen als bisher. Demnach verbleiben der größten Teilstreitkraft noch 54.500 Soldaten, die Zahl der Panzerbataillone wird auf drei, die der Artilleriebataillone auf zwei reduziert. Dazu verbleibe der Bundeswehr nur ein Fallschirmjäger-Regiment, berichtet die Zeitung unter Berufung auf Pläne des Verteidigungsministeriums.

Außerdem sollen die CH-53-Transporthubschrauber dem Bericht zufolge an die Luftwaffe abgegeben werden, Heeresführungskommando und Einsatzführungskommando sollen zum "Kommando Land-Operationen" zusammen gelegt werden.

Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) will am heutigen Montag den Fachpolitikern der Koalition seine Empfehlungen erläutern. Die fünf Modelle, die das Verteidigungsministerium intern erarbeitet hat, liegen der Nachrichtenagentur DAPD vor. Bei dem offenbar favorisierten "Modell 4" würde sich die Bundeswehr aus 156.000 Zeit- und Berufsoldaten sowie 7.500 freiwillig Wehrdienstleistenden zusammensetzen.

Zusammen mit einigen anderen Stellen käme die Bundeswehr auf eine Gesamtstärke von 165.000 bis 170.000 Soldaten. Derzeit umfasst die Bundeswehr etwa 195.000 Zeit- und Berufssoldaten und kommt insgesamt auf etwa 250.000 Angehörige. Die Wehrpflicht soll offenbar nicht abgeschafft, aber ausgesetzt werden.

DPA
APN/DPA