Die SPD muss eine Partei von Innovationsfreude und technologischem Fortschritt sein, fordert der neue alte Parteichef Sigmar Gabriel. Beim SPD-Parteitag scheiterten die Delegierten dann aber doch an der Technik.
Eine halbe Stunde lang haben die SPD-Delegierten auf ihrem Parteitag mit der Technik gerungen. Dann ließen sie das mit dem technologischem Fortschritt sein - und wählten ihren Sigmar Gabriel doch wieder analog mit Zettelchen zum Parteichef.
Eigentlich war eine moderne Stimmabgabe geplant, per Fingertipp auf einem eigens dafür eingerichteten Tablet-Computer für jeden Einzelnen im Saal. Doch die Server stürzten ab und die elektronische Wahl scheiterte. Am Ende mussten die Delegierten ihre Parteispitze eben mit Kreuzchen auf einem papiernen Stimmzettel wählen - eben so, wie sonst auch immer.
Ein Liedchen zwischendurch, vielleicht?
Das wäre ja gar nicht so doll zum Schmunzeln - hätte der alte und neue Parteichef Sigmar Gabriel nicht gerade noch eindringlich in seiner Rede gefordert, die SPD müsse eine Partei von "Innovationsfreude und technologischem Fortschritt" sein. Die Tücken der Technik hat er dabei offenbar nicht bedacht. "Das hat nicht funktioniert", räumte Tagungsleiterin Doris Ahnen ein, nachdem die 600 Delegierten rund 30 Minuten lang mit dem Tablet-PC gehadert hatten. "Wir machen nun einen Wahlgang im analogen Verfahren, bis wir die Probleme in der digitalen Welt geklärt haben." Die Delegierten überbrückten die Wartezeit mit Selbstironie und zum Teil mit rhythmischem Klatschen. Die Überlegung von Tagungsleiterin Ahnen, zum Zeitvertreib gemeinsam ein Lied zu singen, fand jedoch keinen großen Widerhall.
Freilich hätte das alles jeder anderen Partei ganz genauso passieren können. Der Spott für die SPD ist dennoch erst einmal groß. Insbesondere bei denen, bei denen der Server am Nachmittag bestens funktionierte - zum Beispiel den Nutzern auf Twitter. Doch auch die Delegierten der Partei nahmen die Technik-Panne mit Humor, wie sie in den sozialen Netzwerken beweisen.
<blockquote class="twitter-tweet" data-width="540"><p lang="de" dir="ltr">Premiere beim <a href="https://twitter.com/hashtag/SPDbpt?src=hash&ref_src=twsrc%5Etfw">#SPDbpt</a>: e-Wahl des Parteivorsitzenden auf einem eigens verteilten Mini-Tablet - ob's funktioniert...? <a href="https://t.co/8cSU19ousx">pic.twitter.com/8cSU19ousx</a></p>— Hans-Jörg Vehlewald (@hansvehlewald) <a href="https://twitter.com/hansvehlewald/status/675235109369458688?ref_src=twsrc%5Etfw">December 11, 2015</a></blockquote>
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<blockquote class="twitter-tweet" data-width="540"><p lang="de" dir="ltr">Wer schon digital lebt, muss ja nicht auch noch digital wählen. <a href="https://twitter.com/hashtag/spdbpt?src=hash&ref_src=twsrc%5Etfw">#spdbpt</a></p>— Philipp Sälhoff (@saelhoff) <a href="https://twitter.com/saelhoff/status/675314335716130821?ref_src=twsrc%5Etfw">December 11, 2015</a></blockquote>
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