Die Bundesregierung wird nach einem "Spiegel"- Bericht ihre Wachstumsprognose für das kommende Jahr deutlich nach unten korrigieren. In Folge der Turbulenzen auf den weltweiten Finanzmärkten und der Abschwächung der Konjunktur werde im Wirtschaftsministerium nur noch mit einem Wachstum von 0,5 Prozent gerechnet, berichtete das Magazin am Samstag unter Berufung auf dortige Experten. Bislang liegt die Prognose für 2009 bei 1,2 Prozent. In diesem Jahr erwartet die Bundesregierung einen Anstieg des Bruttoinlandsproduktes (BIP) um 1,7 Prozent.
Ein Sprecher des Wirtschaftsministeriums sagte der Deutschen Presse-Agentur dpa zu dem Bericht: "Im Moment sind das alles noch Spekulationen." Ressortchef Michael Glos (CSU) werde die neue Prognose wie geplant am 16. Oktober veröffentlichen. Derzeit werde daran noch gearbeitet. Das Mitglied im "Wirtschaftsweisen"- Sachverständigenrat der Bundesregierung, Peter Bofinger, sagte im "Spiegel", er halte im kommenden Jahr in Deutschland auch "eine Stagnation für möglich", also ein Null-Wachstum.
In der Haushaltsdebatte des Bundestags hatte Glos am Freitag eingeräumt, dass sich die weltweite Bankenkrise auch negativ auf die deutsche Konjunktur niederschlage. Die deutsche Wirtschaft sei "hochgradig" in die Weltwirtschaft eingebunden. "Davon haben wir in den letzten drei Jahren erheblich profitiert - und jetzt wird es kaum möglich sein, sich von negativen Entwicklungen auf den Weltmärkten abzukoppeln."