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stern-Interview Gesundheitsminister Lauterbach schließt vorzeitiges Ende der Maskenpflicht nicht aus

Karl Lauterbach
Im Interview mit dem stern erwägt Gesundheitsminister Karl Lauterbach ein vorzeitiges Ende der Maskenpflicht
© Carsten Koall/ / Picture Alliance
Eigentlich läuft die Maskenpflicht noch bis zum 7. April 2023, doch im Interview mit dem stern erwägt Gesundheitsminister Karl Lauterbach ihr vorzeitiges Ende. Auf ein genaues Datum will er sich aber noch nicht festlegen.

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach schließt ein vorzeitiges Ende der Maskenpflicht im Fernverkehr und in medizinischen Einrichtungen nicht mehr aus. "Es kann schon sein, dass wir die Maskenpflicht früher abschaffen", sagte der SPD-Politiker im Interview mit dem stern. "Aber ich will mich da nicht auf ein Datum festlegen." Wichtig sei, die Lage sehr genau zu beobachten und dann zu bewerten. Derzeit sei es "noch zu früh", sagte Lauterbach. "Wir haben noch volle Kliniken und Ausfall beim Personal."

Eigentlich läuft die Maskenpflicht noch bis zum 7. April 2023. Justizminister Marco Buschmann (FDP) hatte aber jüngst in einem Brief an Lauterbach auf ein früheres Ende aller Corona-Maßnahmen gedrängt, nachdem der Virologe Christian Drosten von einem Ende der pandemischen Phase gesprochen hatte. Lauterbach sagte dem stern zu dem Brief: "Herr Buschmann hat mich vermutlich telefonisch nicht erreicht und mir dann einen Brief geschrieben. Und offenbar ist der dann auch noch versehentlich an die Öffentlichkeit geraten." Er habe Buschmann "nicht schriftlich geantwortet". Er und der Ministerkollege sprächen viel miteinander.

Mit Blick auf die Corona-Entwicklung in China sagte Lauterbach: "Die Lage ist in der Tat bestürzend. Die Krankenhäuser sind überfüllt, und wir sehen unermesslich viel menschliches Leid." Er glaube, dass "die Gefahr, dass sich neue Varianten dort entwickeln, nicht groß ist, aber auch nicht unterschätzt werden sollte". Deshalb werde man die Varianten überwachen müssen. Lauterbach widersprach dem Eindruck, er habe Einreisekontrollen zunächst abgelehnt. "Ich habe nicht gezögert. Ich wollte eine europäische Vereinbarung, dafür haben wir in Europa gekämpft, und die gibt es jetzt auch. Wir müssen tatsächlich konsequent die Einreisenden aus China kontrollieren und auf Varianten des Virus achten, die bestimmte Charakteristika haben."

nif

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