Deutschland impft nonstop gegen das Coronavirus, wenn auch nicht so schnell wie von vielen erhofft. Bis Samstag wurden mehr als 10 Millionen Menschen - das entspricht 12 Prozent der Deutschen - mindestens einmal geimpft. 4,3 Millionen Personen haben bereits die zweite Impfdosis erhalten und damit den vollen Schutz.
In den kommenden Wochen dürften täglich Zigtausende ihre zweite Impfdosis bekommen. Außerdem soll im April der Impfstoff des US-Pharmaherstellers Johnson & Johnson hierzulande zum Einsatz kommen, bei dem nur eine statt zwei Impfungen notwendig ist.
Geimpfte können shoppen und reisen
Nun hat Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) erklärt, dass alle Bürgerinnen und Bürger mit vollständigem Impfschutz demnächst weitere Freiheiten zurückerhalten sollen. "Wer vollständig geimpft wurde, kann in Zukunft wie jemand behandelt werden, der negativ getestet wurde", sagte Spahn in einem Interview mit der "Bild am Sonntag".
So könne man etwa ohne weiteren Corona-Test in Geschäfte oder zum Friseur. Voraussetzung dafür sei, dass nach der zweiten Impfung 14 Tage vergangen sind. Auch für Reisen innerhalb und außerhalb Deutschlands dürfte die zweifache Impfung entscheidend sein. Denn vollständig Geimpfte sollen auch nicht mehr in Quarantäne müssen.
Hintergrund für diese Einschätzung sei eine Analyse des Robert Koch-Instituts, wonach Geimpfte das Virus so gut wie nicht weitergeben können.
Die neue Regelung, die gemeinsam mit einer auf Schnelltests beruhenden Öffnung des Einzelhandels einhergehen könnte, soll zeitnah mit den Ländern besprochen werden und könnte bereits in den nächsten Wochen umgesetzt werden.

Einer Berechnung von Sebastian Dullien, wissenschaftlicher Direktor des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung der Hans-Böckler-Stiftung zufolge könnten alle impfbereiten erwachsenen Deutschen bereits bis Ende Juli durchgeimpft sein, berichtet der "Spiegel". Bis Ende Juli sollen hierzulande mehr als 140 Millionen Impf-Dosen verfügbar sein.
Quellen: Bild am Sonntag, Spiegel