Das Massaker der islamistischen Hamas und anderer Terrorgruppen am 7. Oktober 2023 war ein Brandbeschleuniger für den Nahostkonflikt. Die Terrororganisation tötete 1200 Israelis auf bestialische Weise und verschleppte 251 von ihnen. Viele Geiseln wurden nach Verhandlungen frei gelassen, andere starben in der Gefangenschaft, nur noch wenige sollen am Leben sein.
Etliche tausend Tote in Nahost-Konfliktgebiet
Israel führt seither Krieg im Gazastreifen und bombardierte Ziele im Libanon, im Iran und sogar in der katarischen Hauptstadt Doha. Laut Angaben der Hamas starben bislang knapp 65.000 Menschen in Gaza, die humanitäre Situation ist durch die Zerstörungen katastrophal, Die UN sprachen zwischenzeitlich von einer Hungerkrise. Währenddessen haben antisemitische Vorfälle weltweit zugenommen. Verfolgen Sie alle aktuellen Entwicklungen im stern-Newsblog.
EU-Kommission schlägt weitreichende Israel-Sanktionen vor
Ziel des Vorstoßes ist es, Israel zu einem Kurswechsel bei seinem Vorgehen im Gazastreifen zu bewegen. Aus Sicht der Kommission verstößt das Land mit seiner Militäroffensive und der daraus resultierenden humanitären Katastrophe gegen die Menschenrechte und das humanitäre Völkerrecht.
Kommissionspräsidentin von der Leyen erklärt: "Die entsetzlichen Dinge, die sich täglich im Gazastreifen abspielen, müssen aufhören." Es brauche eine sofortige Waffenruhe, ungehinderten Zugang für humanitäre Hilfe und die Freilassung aller von der Hamas festgehaltenen Geiseln.
„Die entsetzlichen Dinge, die sich täglich im Gazastreifen abspielen, müssen aufhören“EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen
UN-Menschenrechtskommissar fordert Stopp von Gaza-Offensive
„Stoppt das Gemetzel“UN-Hochkommissar für Menschenrechte Volker Türk
Hamas: Netanjahu verantwortlich für Schicksal der Geiseln
"Kriegsverbrecher Netanjahu" trage die volle Verantwortung für das Leben "seiner Gefangenen im Gazastreifen", heißt es in einer Mitteilung der Palästinenserorganisation bei Telegram. Die Hamas bezeichnet die aus Israel verschleppten Geiseln, von denen viele Zivilisten sind, stets als "Gefangene".
Zudem trage die US-Regierung die "direkte Verantwortung für die Eskalation des brutalen Vernichtungskrieges im Gazastreifen", heißt es weiter in der Hamas-Mitteilung. Sie unterstütze eine "Politik der Täuschung, die darauf abzielt, die Kriegsverbrechen der Besatzungsmacht zu vertuschen, deren Zeuge die Welt seit fast zwei Jahren ist".
Ägypten bezeichnet Israel erstmals wieder als "Feind"
In einer Rede beim arabisch-islamischen Gipfeltreffen in Katar betont al-Sisi: "Der Feind" (gemeint ist Israel) müsse erkennen, dass die Länder der Region in ihrer Position gegenüber Israel geeint seien und nicht zersplittert. Bei dem Gipfel wurde Israels Vorgehen im Gazastreifen erneut scharf verurteilt.
Erforderlich sei stattdessen ein sofortiger Waffenstillstand, eine ausreichende Versorgung der Bevölkerung und die Freilassung der verbliebenen israelischen Geiseln.
„Wir reden hier nicht von einem Genozid“Europastaatsminister Gunther Krichbaum
Israelischer Armeevertreter: Bodentruppen rücken auf Zentrum der Stadt Gaza vor
Völkermord – das schlimmste Verbrechen
Der Begriff Völkermord ist auch unter der Bezeichnung "Genozid" geläufig. "Genozid" setzt sich aus dem griechischen "genos" (Herkunft) und dem lateinischen "caedere" (töten) zusammen. Der jüdische Anwalt Raphael Lemkin prägte das Wort im Jahr 1944, um eine Grundlage für die Bestrafung der von den Nazis begangenen Verbrechen zu legen.
„Wir sind zu dem Ergebnis gekommen, dass im Gazastreifen ein Genozid verübt und fortgeführt wird“Navi Pillay, Leiterin der UN-Untersuchungskommission
Medien: Netanjahu spricht von Einsatz-Beginn in Stadt Gaza
Ein Armeesprecher schrieb kurz zuvor in einem Post auf der Plattform X, Israel habe mit der Zerstörung der Infrastruktur der islamistischen Terrororganisation Hamas in der Stadt Gaza angefangen.
UN-Kommission wirft Israel Genozid im Gazastreifen vor
Israel erkennt wie die USA unter Präsident Donald Trump den UN-Menschenrechtsrat als Autorität nicht an und wirft ihm und seinen Kommissionen grundsätzlich vor, gegen Israel voreingenommen zu sein. Der Menschenrechtsrat besteht aus 47 Ländern, die jeweils für drei Jahre von der UN-Generalversammlung gewählt werden.
Die Kommission nennt als Tatbestände: Tötung, schwere körperliche oder seelische Schädigung, vorsätzliche Schaffung von Lebensbedingungen, die auf die vollständige oder teilweise Zerstörung der palästinensischen Bevölkerung abzielen, und Maßnahmen zur Verhinderung von Geburten. Zivilisten würden getötet, humanitäre Hilfe blockiert, Gesundheits- und Bildungseinrichtungen systematisch zerstört und religiöse Einrichtungen angegriffen.