Sie soll bald wieder dampfen, schnaufen und pfeifen: die "weltweit einzige fahrbare Zahnraddampflok mit stehendem Kessel", so die offizielle Bezeichnung der Lokomotive Nr. 7, die von den Mitarbeitern der Rigi-Bahnen AG liebevoll "s Sibni" genannt wird.
Denn 2021 feiern die Rigi-Bahnen ihr 150-jähriges Jubiläum. Bei der Rigi handelt es sich um ein knapp 1800 Meter hohes Bergmassiv zwischen dem Vierwaldstättersee, dem Zugersee und dem Lauerzersee. Durch die frühe Erschließung der Gipfelregion mit der ältesten Zahnradbahn Europas wurde die Rigi eines des beliebtesten Ausflugziele in der Zentralschweiz.
Für die Feierlichkeiten soll eine der Uralt-Lokomotiven aus dem 19. Jahrhundert im Ausbesserungswerk der Rigi-Bahnen in Goldau wieder fit gemacht werden. Dafür wurde die legendäre Lokomotive Nr. 7 aus dem Museum geholt. Der 1873 von der Schweizerischen Lokomotiv- und Maschinenfabrik SLM in Winterthur gebaute Oldtimer steht seit 1959 im Verkehrshaus der Schweiz, dem größten Technikmuseum des Landes in Luzern.
Transport über den See
Am Dienstag wurde die Lok mit einem Tieflader vom Verkehrshaus zum Ufer des Vierwaldstättersees transportiert und mit einem Kran beim Luzerner Lido auf ein Ponton gehoben. Per Schlepp ging es dann über den See an Weggis vorbei nach Vitznau, wo eine der beiden Trassen der Rigi-Bahn endet.

Im Beisein vieler Schaulustiger hob ein weiterer Kran das historische Fahrzeug vom Poton wieder aufs Land. Nach der Aufgleisung wird die Nr. 7 über Rigi-Kulm in die Werkstätten der Rigi-Bahnen nach Goldau zur Revision geschleppt.
Das erfordert mindestens 200 Arbeitsstunden. Geht alles glatt, wird der Kessel der Dampfmaschine wieder befeuert werden und für Sonderfahrten in den nächsten drei Jahren zur Verfügung stehen.
Für Martin Bütikofer, Direktor des Verkehrshauses, gibt es nichts Schöneres als eine Lokomotive, die nach Jahrzehnten im Museum wieder im Fahrbetrieb eingesetzt wird. "Das sind Fahrzeuge, keine Stehzeuge", sagte er anlässlich des Seetransportes.
Lesen Sie auch: