Da konnte auch kein Arzt mehr helfen. Auf dem Flug von Antalya in der Türkei nach Moskau erlitt eine 50-Jährige knapp eine Stunde nach dem Start einen Diabetes-Schock. Sie benötigte dringend Insulin. Doch das benötigte Hormon befand sich nicht im Handgepäck, sondern in ihrem aufgebenen Koffer im Gepäckabteil des Flugzeuges - für sie unerreichbar.
Dabei hatte sie sich nach späteren Angaben ihres mitreisenden Ehemanns noch eine Stunde vor Abflug selbst eine Dosis mit einer Spritze verpasst. Doch während des Fluges verschlechterte sich ihr Gesundheitszustand rapide, auch die Flugbegleiter konnten nicht helfen. Sie verstarb noch an Bord der Boeing 757-200 der Charterfluggesellschaft Azur Air, einer Tochterfirma der russischen UTair. Azur Air möchte ab kommendem Jahr auch Ferienflüge ab Deutschland anbieten.
Keine Zwischenland mit der Toten
Der Pilot entschied sich nach dem Zwischenfall zum Weiterflug nach Moskau. Den Stewardessen blieb nichts anderes übrig, als den toten Körper im vorderen Teil der Maschine im Gang zu platzieren und mit einer Decke notdürftig zu verhüllen, wie die britische "Dailymail" berichtet.
Normalerweise gibt es bei Fluggesellschaften eine klare Anweisung, wie mit verstorbenen Passagieren umgegangen wird: Sie werden in der meist nicht ausgelasteten First Class platziert. Doch im Falle von Azur Air handelt es sich um eine Kabinenauslegung mit einer einheitlichen Economy-Class-Bestuhlung für maximal 238 Passagiere.
So mussten die heimfliegenden Urlauber während der verbleiben Flugzeit mehr als zwei Stunden teilweise direkt neben dem toten Körper sitzen. Nach Zeitungsangaben könnte die Frau allerdings auch an akutem Herzversagen verstorben sein.
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