Mount Taranaki Bergsteiger in Neuseeland überlebt 600-Meter-Sturz in die Tiefe

Zwei Wanderer vor dem Mount Taranaki in Neuseeland
Zwei Wanderer vor dem Mount Taranaki in Neuseeland (Symbolbild)
© Wilpunt / Getty Images
Ein Kletterer rutschte am Mount Taranaki in Neuseeland ab und fiel 600 Meter in die Tiefe. Dank einer Schneedecke, seiner Kollegen und zufällig anwesenden Rettern überlebte er.

Mit "außerordentlichem Glück" hat ein Bergsteiger in Neuseeland einen 600 Meter tiefen Sturz überlebt. Wie die Polizei am Montag mitteilte, landete er auf Schnee und zog sich nur leichte Verletzungen zu. 

Nach Angaben von Polizeisprecher Vaughan Smith war der Mann am Samstagnachmittag gemeinsam mit einer Gruppe auf dem Weg zum Gipfel des über 2500 Meter hohen Mount Taranaki, als er den Halt verlor und in die Tiefe stürzte. Zum Vergleich: Der Berliner Fernsehturm ist mit seinen 386 Metern nur etwas mehr als halb so hoch wie die Absturzstelle am Mount Taranaki, die bei 600 Metern lag. Dank des Frühlingswetters vor Ort aber sei das Eis aufgeweicht und der Schnee habe seinen Sturz abgemildert. "Er hat außerordentliches Glück, dass er noch am Leben ist", sagte Smith.

Taranaki zählt zu "tödlichsten" Bergen Neuseelands

"Nachdem ein anderes Mitglied der Gruppe beobachtet hatte, wie ihr Mitkletterer den Berg hinunterrutschte und außer Sichtweite geriet, kletterten sie (die Mitkletternden; Anm. der Redaktion) hinunter, um zu versuchen, ihn zu finden“, sagte die Polizei nach der gelungenen Rettungsaktion. Zufällig war an diesem Tag auch ein Mitglied der Taranaki Alpine Rescue – einer Bergrettungsmannschaft – beim Klettern und half ebenfalls dabei, den abgestürzten Mann zu lokalisieren und schließlich zu retten.

Der Mount Taranaki auf Neuseelands Nordinsel zählt laut dem neuseeländischen Berg-Sicherheitsrat zu den "tödlichsten Bergen" des Landes. Wegen ganzjähriger Lawinengefahr und niedriger Temperaturen rät die Naturschutzbehörde "zu besonderer Vorbereitung und Fähigkeiten" vor dem Besteigen des Berges.

Ich kann kaum noch. Eigentlich hatte ich mich für sportlich gehalten. Doch die dünne Luft treibt mich an meine Grenzen. Wir sind jetzt gut über 3000 Meter hoch. Ich kann mich nur noch wie in Zeitlupe bewegen, selbst meine Gedanken erscheinen mir langsam. Ich kann mich nicht daran erinnern, jemals so fertig gewesen zu sein.
Ich kann kaum noch. Eigentlich hatte ich mich für sportlich gehalten. Doch die dünne Luft treibt mich an meine Grenzen. Wir sind jetzt gut über 3000 Meter hoch. Ich kann mich nur noch wie in Zeitlupe bewegen, selbst meine Gedanken erscheinen mir langsam. Ich kann mich nicht daran erinnern, jemals so fertig gewesen zu sein.
© stern.de
Eine Grenzerfahrung in eisiger Höhe

Wenn beim Klettern dort "etwas schiefgeht, dann hat das oft ernste Folgen", erklärte auch Smith. Erst vor zwei Jahren waren zwei Bergsteiger in demselben Gebiet tödlich verunglückt.

Quellen:  BBC, AFP, "New Zealand Herald"

km

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