Reisen Portugal wird Virusvariantengebiet – was das für Urlauber bedeutet

Portugal wird Virusvariantengebiet – für Rückehrende hat das bei der Einreise Konsequenzen 
Portugal wird Virusvariantengebiet – für Rückehrende hat das bei der Einreise Konsequenzen 
© Chun Ju Wu/ / Picture Alliance
Ab kommenden Dienstag wird ganz Portugal zum Virusvariantengebiet. Für Reisende hat das Konsequenzen: Sie müssen in 14-tägige Quarantäne und dürfen nach Ankunft keinen ÖPNV mehr nutzen – egal ob geimpft oder genesen. 

In Portugal ist die Delta-Variante des Coronavirus inzwischen die vorherrschende Virusvariante. Wie aus Daten der Gesundheitsbehörde DGS von Freitagabend hervorgeht, macht sie landesweit mittlerweile mehr als 50 Prozent aller Neuinfektionen aus – im Großraum Lissabon sind es sogar mehr als 70 Prozent. Die zuerst in Indien aufgetretene Delta-Variante hat in Portugal damit die zuerst in England entdeckte Alpha-Mutante überholt, die im Mai noch vorherrschend war.

Die starke Ausbreitung der hochansteckenden Delta-Variante hat in Portugal zu einem Wiederanstieg der Infektionszahlen geführt. In einigen Regionen gelten deshalb wieder strengere Beschränkungen. In Lissabon wurden die Öffnungszeiten von Restaurants und Geschäften teilweise wieder beschränkt, die Region darf am Wochenende bis auf wenige Ausnahmen auch weder betreten noch verlassen werden.

Besondere Regeln bei der Rückreise nach Deutschland

Wegen der starken Ausbreitung der Delta-Variante hatte die Bundesregierung Portugal am Freitagabend als Virusvariantengebiet eingestuft. Ab Dienstag um Mitternacht gelten nun wieder besonders strenge Regeln bei der Wiedereinreise nach Deutschland. Weiter bedeutet dies ein umfangreiches Beförderungsverbot für Fluggesellschaften, Bus- und Bahnunternehmen. Sie dürfen Bundesbürger und Ausländer mit Wohnsitz in Deutschland aber zurückbringen. Für diejenigen, die einreisen dürfen, gilt eine 14-tägige Quarantänepflicht. Sie kann nicht durch einen Test verkürzt werden und gilt auch für vollständig Geimpfte und Genesene.

Deutsche werden zurückgeholt 

Wegen der neuen Einreisebestimmungen will der deutsche Reiseanbieter Olimar mehrere Hundert Bundesbürger schnell zurückholen. Das Unternehmen aus Köln, das auf Portugal spezialisiert ist, habe seinen Gästen gleich nach der Mitteilung des Robert Koch-Instituts (RKI) eine rechtzeitige Rückkehr bis Montagabend angeboten, sagte Pascal Zahn von Olimar am Samstag der Deutschen Presse-Agentur. "Etwa zehn Prozent unserer Gäste wollen ihren Urlaub jedoch eventuell verlängern", sagte Zahn.

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Nach Schätzungen des Deutschen Reiseverbandes DRV machen zurzeit etwa 1000 Deutsche in Portugal Urlaub. "Es sind noch nicht so viele, weil Portugal erst seit Kurzem wieder leicht zugänglich ist", sagte DRV-Sprecherin Kerstin Heinen.

Olimar biete allen, die einen gebuchten Portugalurlaub nun nicht mehr antreten wollten, andere Urlaubsorte oder eine Verschiebung der Reise an, sagte Zahn. Die Lufthansa betonte, es seien vorerst keine Änderungen bei Flügen von und nach Portugal geplant. Auf den Online-Portalen mehrerer Fluggesellschaften waren am Samstag nur noch wenige Plätze in Maschinen am Sonntag und Montag von Portugal nach Deutschland angezeigt.

AFP · DPA
yak

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